Kein Chance für Nazis

Die NPD hatte gestern in Dülken und Viersen zu Kundgebungen aufgerufen. Gerade einmal rund zehn Anhänger der rechtsextremen Partei kamen in die Kreisstadt, ihnen stellten sich mehrere hundert Viersener gegenüber.

„Wir brauchen keinen rechten Sumpf“, rief Günter Thönnessen unter Beifall in sein Megafon. „Schon gar nicht, wenn er vom ganzen Niederrhein zusammengekarrt wird“, so der Viersener Bürgermeister in Anbetracht der wenigen Rechten, die zunächst den Weg nach Dülken gefunden hatten.

Während viele der knapp 400 Gegendemonstranten teilweise versuchten, näher an den Brunnen am Alter Markt heranzukommen, standen die dort versammelten NPD-Leute in enger Runde. Sie mussten sich Sprechchöre wie „Ihr könnt nach Hause fahr’n“ anhören - und verschwanden unter dem Glockengeläut von St. Cornelius, das ebenfalls die Kundgebung stören sollte, aus der Altstadt. Nach Hause gefahren waren die NPDler aber nicht. Ihr nächstes Ziel hieß Viersen, wo sie für 15.30 Uhr eine weitere Kundgebung angemeldet hatten. Dort versammelten sich etwa 300 Gegendemonstranten am Sparkassenvorplatz, während die NPD an der Hauptstraße/ Ecke Lindenstraße aufbaute. Viele Gegendemonstranten – insgesamt ebenfalls etwa 300 – gingen daraufhin gar nicht mehr zum Sparkassenvorplatz, sondern bezogen gleich gegenüber Stellung. Als die Kundgebung um 14.31 Uhr begann, brandete ein gellendes Pfeifkonzert auf. „Nazis raus“ riefen die Demonstranten immer wieder, um die Redner zu übertönen.

Auffallend viele sehr junge Menschen aus verschiedenen politischen Jugendorganisationen hielten, auch als strömender Regen einsetzte, weiter ihre Transparente hoch. Weil die Gegendemonstranten so lautstark protestierten, ging sogar fast unter, dass die NPD zum Schluss ihrer Kundgebung alle drei Strophen der Nationalhymne über den Lautsprecher erschallen ließ.

(Report Anzeigenblatt)