1. Städte

Redakteurin Claudia Ohmer wandelt auf den Spuren der Vergangenheit in Berlin - 2. Teil: Vom Tränenpalast bis zum Teufelsberg

Redakteurin Claudia Ohmer wandelt auf den Spuren der Vergangenheit in Berlin - 2. Teil : Vom Tränenpalast bis zum Teufelsberg

Zwischen Tränenpalast, Tempelhof und Teufelsberg gibt es für Berlin-Besucher viel zu entdecken. Man kann tief in die Geschichte eintauchen oder auch nur das quirlige Hier und heute in der Hauptstadt erleben.

Niemals wird es langweilig in Berlin - mit der Vielfalt an Kulturen und Lebenstilen, zwischen maroden Fassaden oder modern designten Läden und Gebäuden.

 Redakteurin Claudia Ohmer an der East Side Gallery, der bunten Mauer-Meile.
Redakteurin Claudia Ohmer an der East Side Gallery, der bunten Mauer-Meile. Foto: Claudia Ohmer

Der Teufelsberg ist mal ein etwas anderer Aussichtpunkt, um den Blick auf Berlin und das Umland zu genießen. Die ehemalige Abhörstation der Amerikaner aus dem Kalten Krieg liegt etwas außerhalb im Grunewald - die Radarkuppeln sind weithin sichtbar -, ist aber auf jeden Fall einen Ausflug wert. Auch Führungen werden angeboten (www.berliner-teufelsberg.com).

 Das Brandenburger Tor wurde am 22. Dezember 1989 wieder geöffnet.
Das Brandenburger Tor wurde am 22. Dezember 1989 wieder geöffnet. Foto: Claudia Ohmer

Während der neue Berliner Flughafen auf sich warten lässt, kann man einen Hauch von Nostalgie im alten Flughafen Tempelhof verspühren. Bei den Führungen durch das größte Baudenkmal Europas gibt es wechselvolle Geschichte inklusive. Durch die Luftbrücke von 1948/49 wurde der Flughafen zu einem Symbol der Freiheit. Das ehemalige Flugfeld, heute Tempelhofer Freiheit, ist begehbar und bietet viele Möglichkeiten für Freizeit-Aktivitäten (weitere Infos: www.thf-berlin.de).

 Die Randome der Abhörstation auf dem Teufelsberg verfallen zusehends.
Die Randome der Abhörstation auf dem Teufelsberg verfallen zusehends. Foto: Claudia Ohmer

Zu den Hot Spots, die man in Berlin gesehen haben muss, gehört neben Reichstag, Potsdamer Platz, Siegessäule, Fernsehturm natürlich auch das Brandenburger Tor. Und natürlich geht es hier bei den Massen an Touristen sehr lebendig zu. Wer es lieber etwas stiller mag, der lässt das Brandenburger Tor und das benachbarte und bekannte Hotel Adlon hinter sich und braucht nur einige Schritte weiter zum Stelenfeld zu gehen. Auf einer Fläche von rund 19.000 Quadratmetern hat der New Yorker Architekt Peter Eisenman 2711 unterschiedlich hohe Betonpfeiler — die sogenannten Stelen angelegt. Unter dem Denkmal zur Erinnerung und Mahnung an die ermordeten Juden Europas liegt der Ort der Information. Die Ausstellung (Eintritt kostenlos) dokumentiert die Verfolgung und Vernichtung der Juden - aber auch das gehört zu Berlin.

 Hier startet seit Oktober 2008 kein Flieger mehr. Der Flughafen Tempelhof ist eines der längsten Gebäude Europas und ein Ort mit wechselvoller Geschichte. Für Besucher gibt es Gebäudeführungen.
Hier startet seit Oktober 2008 kein Flieger mehr. Der Flughafen Tempelhof ist eines der längsten Gebäude Europas und ein Ort mit wechselvoller Geschichte. Für Besucher gibt es Gebäudeführungen. Foto: Claudia Ohmer

Ebenso wie der Tränenpalast, ein Zeugnis der etwas jüngeren Geschichte, an der 3,5 Kilometer langen Friedrichstraße, eine der Herzschlagadern der Hauptstadt, gelegen. Der Tränenpalast, 1962 errichtet, war die Abfertigungshalle für die Ausreise von Ost- nach West-Berlin. Hier gab es den Alltag der deutschen Teilung zu spüren, hier wurden "GrenzErfahrungen" gemacht. So auch der Titel der Ausstellung, die in dem Pavillon nahe dem S-Bahnhof besucht werden kann.

 Der Fernsehturm ist von vielen Ecken in Berlin aus zu sehen.
Der Fernsehturm ist von vielen Ecken in Berlin aus zu sehen. Foto: Claudia Ohmer
  • Dieter-Thomas Kuhn kommt mit seiner Kapelle
    Interview mit Dieter Thomas Kuhn - Konzert am 3. August im SparkassenPark Mönchengladbach : „Wir sind in den 70ern hängen geblieben“
  • Der Besuch im Düsseldorfer Landtag brachte
    Schützen besuchen den Landtag : Politik hautnah erleben
  • Die Verantwortlichen um Landrat Andreas Coenen
    „DeinRadSchloss“ im Kreis Viersen : 113 neue Fahrradboxen

Apropos Ausstellung: "Ick sach ma...", wer Ostalgie mag, der ist in der Kulturbrauerei genau richtig. In der ehemaligen Schultheiss-Brauerei bietet ein Museum in der Ausstellung "Alltag in der DDR" einen Blick hinter die Kulissen des ehemaligen Regimes (www.hdg.de).

Hat man genug von Kultur und möchte einfach nur mal bummeln, bietet sich im Kiez Prenzlauer Berg die Gegend rund um den Kollwitzplatz oder die Schönhauser Allee an. Oder versuchen Sie es mal in den schön renovierten Hackeschen Höfen. Auch an der Oranienburger Straße reihen sich viele kleine Geschäfte und Restaurants aneinander.

Ein süßer Tipp: In der Bonbonmacherei in den Heckmann Höfen kann man zuschauen, wie aus Zucker und Glukose kleine Leckereien nach Originalrezepturen entstehen.

Stöbern kann man natürlich auch auf einem der Trödelmärkte. Einer der ältesten und traditionsreichsten ist der Flohmarkt Straße des 17. Juni, der am Wochenende von 10 bis 17 Uhr zur Schnäppchenjagd einlädt.

Für die, die gern Bötchen fahren: Highlights am Ufer der Spree können Berlintouristen bei einer Schifffahrt genießen. Zahlreiche Reedereien bieten verschiedene Touren an.

Und wie sieht es unter den Straßen aus? Wer Berlin gerne mal aus einer anderen Perspektive erlebenmöchte, der ist bei den "Berliner Unterwelten" gut aufgehoben. Der Verein zeigt bei verschiedenen Touren geheimnisumwitterte und lange Zeit vergessene Bunkeranlagen, Tunnel und andere unterirdische Gänge (Infos: www.berliner-unterwelten.de). Also, es gibt viel zu entdecken.

Und wie pflegte Marlene Dietrich zu singen: "Ich hab noch einen Koffer in Berlin, deswegen muss ich nächstens wieder hin."

(Report Anzeigenblatt)