Einige Tage lang hat Berlin-Liebhaberin und Redakteurin Claudia Ohmer die Stadt erkundet: Berlin, Berlin, ick fahr` nach Berlin

Einige Tage lang hat Berlin-Liebhaberin und Redakteurin Claudia Ohmer die Stadt erkundet : Berlin, Berlin, ick fahr` nach Berlin

Nach dem Motto "Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin", hat es mich mal wieder in die Hauptstadt getrieben. Gerade richtig zur Berlinale und um dem niederrheinischen Karneval zu entfliehen.

Hinein in U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und die Millionen-Metropole entdecken.

 Eindrucksvolle Architektur: Der Potsdamer Platz by night mit Bahn-Tower, Kollhoff-Tower und Atrium-Tower (Gebäude von rechts).
Eindrucksvolle Architektur: Der Potsdamer Platz by night mit Bahn-Tower, Kollhoff-Tower und Atrium-Tower (Gebäude von rechts). Foto: Ohmer

Berlin ist immer wieder faszinierend, die pulsierende Metropole mit Weltflair, aber auch Dorfidyll - einfach nur besonders und immer wieder anders und aufregend. Sie merken: "Berlin, ick liebe dir!".
Natürlich ist der Berlin-Besuch unweigerlich mit der bewegten Vergangenheit verbunden.
Die Mauer ist 50 Jahre nach ihrem Bau fast verschwunden, doch viele, die Berlin besuchen, möchte die letzten verbliebenen Reste der verhassten DDR-Sicherungsanlage sehen. Gelegenheit bietet sich an der bekannten East Side Gallery am Spreeufer. Der Trabi, der den Beton durchbricht, Honecker beim Sozialistischen Bruderkuss - nur zwei Kunstwerke auf der 1.316 Meter langen Open-Air-Galerie.
Wer auf den Pfaden der Mauer wandeln möchte - ein Pflasterstreifen zeichnet den Weg in der Stadt nach. Unweigerlich kommt man da auch zum Mauerpark an der Bernauer Straße und zur Ausstellung "Topographie des Terrors" am Martin Gropius-Bau. Nicht zu vergessen ist Checkpoint Charlie, an dem sich im Kalten Krieg die Panzer gegenüber standen. Hier wird es schwer, einen Schnappschuss zu machen, der Andrang zum Posieren am Wachhäuschen ist stets groß.

 Bei der 65. Berlinale wurden über 400 Filme vorgestellt und über 325.000 Eintrittskarten verkauft. Das größte Publikumsfestival zog zahlreiche Stars an.
Bei der 65. Berlinale wurden über 400 Filme vorgestellt und über 325.000 Eintrittskarten verkauft. Das größte Publikumsfestival zog zahlreiche Stars an. Foto: Ohmer

Ein Sprung in die postmoderne Architektur - und man ist am Potsdamer Platz mit dem Sonycenter mit seinem markanten Zeltdach und dem Kollhoff-Tower (mit Aussichtsplattform!). Die "Arkaden" bieten Shoppingmöglichkeiten en masse, doch unsere Aufmerksamkeit bezieht sich diesmal auf die Berlinale.
Die 65. Filmfestspiele locken immer mehr internationale Filmstars in die Stadt, Autogrammjäger an allen Ecken. Erlebt haben wir die Stars - Helen Mirren, Ryan Reynolds, Daniel Brühl, Ian McKellen sowie Laura Linney - auch, aber vor der Filmpremiere direkt vor uns auf der Bühne. Denn für "Mr. Holmes" und "Woman in Gold" konnten wir Karten für den Berlinale-Palast und den Friedrichstadt-Palast ergattern.
Einmal in Berlin sollte man sich auch den Besuch der Kuppel des Reichstagsgebäudes nicht entgehen lassen. Doch möchte man als Besucher hoch hinaus, ist eine Voranmeldung nötig. Am besten zwei Tage im voraus (unter www.bundestag.de) oder für Kurzentschlossene mindestens zwei Stunden im voraus mit Warteschlange (Personalausweis nicht vergessen!).
Einen Blick über Berlin bietet auch der Fernsehturm, der ehemalige DDR-Prestigebau, mit 368 Metern das höchste Gebäude Deutschlands. Hier muss man allerdings für den Eintritt in die Tasche greifen.

Ist man schon am Alexanderplatz empfiehlt es sich dort in die Bus-Linien 100 oder 200 einzusteigen. Für kleines Geld gibt es eine Stadtrundfahrt und einen Überblick der wichtigsten Hotspots - über den Prachtboulevard Unter den Linden, vorbei an Brandenburger Tor, Reichstag bis zum Ku'damm oder zum Potsdamer Platz.
Über den Kurfürstendamm, früher während der Teilung der Stadt noch das Herzstück des westlichen Teils, geht es vorbei an Fastfood-Filialen, Schuhdiscountern und Bekleidungsketten bis zum KaDeWe. Im Kaufhaus des Westens sollte man unbedingt einen Blick in die Feinschmecker-Etage werfen. Nichts, was es nicht gibt. Zu den Delikatessen gibt es natürlich auch die passenden Preise. Ich ziehe da lieber den szenigeren Kiez vor. Mit seinem internationalen Flair, was das Essen betrifft. Gestern Sushi "am laufenden Band", heute Falafel vom Libanesen, morgen indische Schlemmereien. Während beim Veggie Döner (einfach lecker!) am Mehringdamm die Schlange nicht enden mag, ist es beim legendären "Curry 36" erstaunlich leer. Hier sind wir dann auch schon mitten in Kreuzberg, das längst mit seinen einladenden Straßen zum Bummeln und Cafétrinken massentauglich geworden ist.

Und wenn man dann noch ein wenig Glück hat, gerät man mitten hinein in Filmdreharbeiten, die in der Metropole gar nicht so selten sind. Und da kann dann auch mal ein Linien-Bus in Flammen aufgehen...

Ick sach' dann ma Tschüssikowski. In der nächsten Folge geht's weiter mit Ostalgie von Tempelhof bis Teufelsberg.