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Apotheke der LVR-Klinik informierte über i die Verfahren der Drogenanalyse: Immer mehr neue Suchtstoffe

Apotheke der LVR-Klinik informierte über i die Verfahren der Drogenanalyse : Immer mehr neue Suchtstoffe

Jedes Jahr steigt die Anzahl der neu entdeckten Suchtstoffe. Doch die Dunkelziffer ist deutlich höher. Die sogenannten „legal highs“, welche beispielsweise als Badesalze oder Räuchermischungen verkauft werden, stellen eine neue Herausforderung für die Analytiker dar.

In einem Workshop informierte die Apotheke der LVR-Klinik Viersen über dieses Problem und erklärte dabei die Verfahren der Drogenanalyse. Die neuen synthetischen Drogen werden über das Internet bezogen. Reinheit und Gehalt werden vom Verkäufer als qualitativ hochwertig dargestellt. In der Realität sind viele Proben durch Begleitsubstanzen aus der Synthese verunreinigt. Der Verkauf ist nicht einmal verboten, da die durch den Chemiker neu hergestellte Verbindung noch nicht bekannt ist, und weder dem Arzneimittelgesetz noch dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Um eine Substanz verbieten zu können, muss sie erst identifiziert und die Struktur aufgeklärt werden. Nach einem mehrere Monate dauernden Verfahren kann sie dann dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt werden. Substanzgruppen können nicht verboten werden, erklärte Luzia Schaaf, Apothekerin im Speziallabor der LVR-Klinik Viersen, während eines Workshops zum Thema „Neue Suchtstoffe“. Sie und Prof. Dr. med. Norbert Wodarz informierten das Fachpublikum und die Mitarbeiter des LVR über die Probleme und Schwierigkeiten mit neuen Suchtstoffen.

Prof. Wodarz, Leiter der Suchtforschung an der Universität Regensburg, erläuterte, dass bei den angebotenen Psychedelika und synthetischen Cannabinoiden der Gehalt stark schwankt. Dadurch sind die Wirkung und Nebenwirkungen meistens nicht absehbar, weshalb es oft zu Überdosierungen und sogenannten „Horrortrips“ kommt. Auch können die Substanzen paranoides und schizophrenes Verhalten auslösen, wie er an einigen Beispielen aus der Praxis eindrücklich darstellte. Nach seiner Schätzung sind ca. 5 Prozent der akuten Psychosen durch Drogen ausgelöst. Da der Nachweis dieser Substanzen nur mit aufwendigen Verfahren erfolgen kann, bleibt dies oft unerkannt.

Die Apotheke der LVR-Klinik Viersen bietet bereits seit vielen Jahren die Möglichkeit, unbekannte Proben auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen zu lassen. Diese Dienstleistung lässt sich zum Beispiel von besorgten Eltern nutzen, welche in der Tasche ihres Kindes einen undefinierbaren Stoff finden, bei dem der Verdacht auf Drogen besteht. Diese Probe können sie in einer öffentlichen Apotheke abgeben, welche diese dann an das Speziallabor der LVR Klinik Viersen weiterleitet. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Probe direkt an das Speziallabor zu senden. Für die Bearbeitungsgebühr von 25 Euro werden Arznei- und Suchtstoffe identifiziert. Aufgrund der gesetzlichen Schweigepflicht von Apothekern wird das Testergebnis vertraulich behandelt.

Kontakt zur Apotheke der LVR-Klinik Viersen an der Horionstraße 2 unter Ruf 02162/ 96 33 52.

(Report Anzeigenblatt)