„Sting will ich immer haben !“

„Sting will ich immer haben !“

Auch 2017 wird der Musiksommer heiß. 13 Konzerte lassen den SparkassenPark wieder zu

Open-Air-Location der Region werden. Im Interview mit David Friederichs spricht SparkassenPark-Geschäftsführer Michael Hilgers über die Anfänge vor elf Jahren, seine persönlichen Highlights im Jahr 2017 und den Anspruch, immer etwas besser zu sein als die Konkurrenz.

 Sting ist der persönliche Lieblingskünstler von Michael Hilgers. Dass er nun zum schon dritten Mal im SparkassenPark auftritt, ist für ihn „sensationell“.
Sting ist der persönliche Lieblingskünstler von Michael Hilgers. Dass er nun zum schon dritten Mal im SparkassenPark auftritt, ist für ihn „sensationell“.

Herr Hilgers, können Sie sich noch an das erste Konzert im damaligen Hockeypark erinnern?

Ja, das war The Sweet mit Manfred Manns Earth Band als Vorband im Jahr 2006. Nach der Hockey-WM wollten wir einfach mal antesten, es war auch das einzige Konzert. 2 500 Besucher waren da, das Wetter stimmte, alle hatten ihren Spaß. Die Bühne stand ganz kurz vor der Haupttribüne, es gab nur einen kleinen Innenraum – mit heute nicht mehr zu vergleichen, aber es war der Startschuss. Nach dem ersten Konzert habe ich eine Mail bekommen, in der sich jemand gewünscht hat, dass Runrig in Mönchengladbach auftritt. Als dann das Angebot im letzten Jahr kam, habe ich mich sofort an die Mail erinnert. Wenn derjenige die Mail noch hat, soll er sich bei mir melden, er bekommt freien Eintritt zum Konzert.

Bei welchen Künstlern sind Sie besonders stolz, dass diese schon in Mönchengladbach aufgetreten sind?

Es gibt im Nachhinein ein paar Konzerte, wo man heute sagt: Das war großes Kino. Ob Grönemeyer, Shakira, Seed oder Guns’N’Roses – vor zehn Jahren war es unvorstellbar, dass die mal in Mönchengladbach auftreten. Volbeat, Green Day oder Deichkind –die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Silbermond und Sting kommen in diesem Jahr sogar schon zum dritten Mal – das ist nicht selbstverständlich.

Der SparkassenPark scheint ein attraktiver Ort für die Größen der Musikszene geworden zu sein…

Es zeigt, dass sich die Künstler hier wohlgefühlt haben, Spaß an der Location hatten und gleichzeitig stimmten die Besucherzahlen. Der SparkassenPark ist im Open Air-Bereich in NRW mit keiner anderen Location zu vergleichen – unterhalb von Fußballstadien. Man ist nah dran, es gibt trotzdem genug Sitz- und Stehplätze, der Sound stimmt – somit sind die Grundvoraussetzungen nahezu optimal. Ob ein Künstler ein paar Jahre später wieder kommt, hängt aber auch davon ab, ob es terminlich auf beiden Seiten passt und ob wir wollen. Wir haben mittlerweile auch schon ein paar Anfragen abgelehnt.

  • Nationale und internationale Stars versprechen ein
    Ostergewinnspiel SparkassenPark: 2 x 2 Tickets gewinnen : Start in die Konzertsaison
  • Der Run auf das Mönchengladbacher Take
    Der SparkassenPark Mönchengladbach freut sich auf das Konzert am 30. Juni : Zusatztribüne für die Fans von Take That
  • Am 28. Mai ist Rod Stewart
    Am 28. Mai spielt der Sänger im SparkassenPark sein einziges Open-Air-Konzert 2024 in Deutschland : Die größten Hits von „Sir Rod“

Das heißt, dass die Künstler auch auf Euch zukommen, ob sie in Mönchengladbach auftreten dürfen?

Wir haben natürlich immer Bands im Kopf, die wir gerne hier haben wollen. Die Verhandlungen für 2018 und 2019 laufen derzeit. In diesen Fällen sprechen wir die Künstler auch an. Mittlerweile aber kommt der Großteil auf uns zu. Aber dahin kommt man erst nach ein paar Jahren, wenn man einen gewissen Standard hat und die Künstler wissen, dass es attraktiv ist, in Mönchengladbach aufzutreten. Früher haben wir uns manchmal die Finger wund telefoniert und auch viele Absagen bekommen, das ist heute anders.

Macht Sie das stolz?

Ich denke, wir machen alle einen guten Job, das erleichtert vieles. Nur dadurch haben wir die Chance, uns auch außerhalb von Mönchengladbach in anderen Spielstätten tummeln zu können.

Wie schafft man es, sich in Konkurrenz mit Düsseldorf oder Köln zu positionieren?

Der Vergleich hinkt an zwei Stellen: Zum einen machen wir in Mönchengladbach nur Open-Air-Konzerte, zum anderen sind wir einer von nur ganz wenigen, vielleicht sogar die Einzigen in Deutschland, die sowohl Spielstätte als auch örtlicher Veranstalter sind. Die Kölnarena macht nie selber Veranstaltungen, die Halle kann jeder anmieten. Wir machen beides aus einer Hand und das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir gehen damit aber auch ein gewisses Risiko ein. Wir bezahlen den Künstler direkt und müssen schauen, dass wir genügend Zuschauer in den SparkassenPark ziehen. Das ist der entscheidende Unterschied zu den großen Hallen in Düsseldorf, Oberhausen, Köln oder Dortmund.

Welchen der Künstler 2017 wollten Sie unbedingt haben?

Sting will ich immer haben, das ist aber eine persönliche Vorliebe von mir. Es ist irre, dass er jetzt schon zum dritten Mal hier ist. Sting einmal zu bekommen ist schon schwierig, dass er jetzt in fünf Jahren zum dritten Mal hier ist, ist Wahnsinn. In diesem Jahr war es zudem eigentlich nicht möglich, Mönchengladbach im Terminplan von Sting unterzubringen. Er reist von Polen nach Frankreich und macht extra einen Umweg von 300 Kilometern, nur um hier aufzutreten. Das sind Momente, die sind cool und die sind unserer guten Arbeit geschuldet.

Ein Highlight 2017 sind sicherlich auch Fury in the Slaughterhouse, die auf ihrer 30 Jahre Jubiläumstour Station in Mönchengladbach machen…

Auf jeden Fall. Der Vorverkauf läuft super, es wird das, was die Besucherzahlen angeht, beste Konzert der Tour sein – besser noch als in Hannover. Und damit ist dieses Konzert nicht das Einzige. Die Zahlen sind bei fast allen Konzerten gut bis sehr gut.

Sind mit den insgesamt 13 Konzerten in diesem Sommer die Grenzen des Möglichen erreicht oder kann der Musiksommer noch ausgeweitet werden?

Man muss immer aufpassen, dass man die Leute nicht überfordert. Innerhalb von elf Wochen finden alle Konzerte statt, das ist im Schnitt mehr als ein Konzert in der Woche. Das ist für Gladbacher Verhältnisse völlig ausreichend. Außerdem ist Mönchengladbach keine Metropole. Köln verträgt beispielsweise 50 Konzerte im Jahr in dieser Größenordnung. Was Mönchengladbach allerdings noch vertragen könnte, wäre eine kleine Location für rund 3 000 Besucher, die man insbesondere im Winter gut bespielen könnte.

Etwas völlig anderes ist Mönchengladbach Olé. Hier holen Sie Mallorca an den Niederrhein. Zudem haben Sie im letzten Jahr die Rechte gekauft. Was macht den unheimlichen Erfolg dieser Serie aus?

Die Olé-Serie feiert in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen und tourt durch insgesamt sieben Städte. Pro Standort erwarten wir zwischen 15 000 und 30 000 Zuschauer. Wir sind das erste Mal in Hamburg und auf dem Nürburgring als Drei-Tages-Festival und die Vorverkaufszahlen liegen 20 bis 30 Prozent über den Werten vom letzten Jahr. Es ist ein ganz anderes Genre und wir gehen in eine Nische, die Zukunft hat. Das Partyerlebnis steht hier im Vordergrund und ich glaube, dass dieses Konzept auch in Zukunft gefragt sein wird. Daher werden in den kommenden Jahren sicherlich noch einige Städte hinzukommen, die jetzt schon bei uns angefragt haben.

Mittlerweile ist der SparkassenPark nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter Ort für Großveranstaltungen. Wie fällt das Fazit nach dem ersten Winter gerade in Bezug auf das Big Air Freestyle Festival aus?

Big Air war ein ganz großer Erfolg. Wir sind schon mitten in den Planungen für das nächste Event und hoffen im April alles fix zu haben. Mit Einschaltquoten und Social Media Kontakten war alles nochmal eine Nummer größer als bei unseren anderen Veranstaltungen. Das gilt aber auch für den Aufwand. Jetzt können wir auf die Erfahrungen des letzten Jahres zurückgreifen, das macht uns die Arbeit etwas leichter. Viele Besucher wussten im Vorfeld nicht, was sie erwartet und sind dann mit offenem Mund herumgelaufen. Selbst ich habe am Vortrag der Veranstaltung da gestanden und mich gefragt, wie man für zwei Mal sechs Stunden solch einen Aufwand betreiben kann.

Die Kosten waren natürlich enorm…

Solch ein Event rechnet sich erst mittelfristig und nicht im ersten Jahr. Im Endeffekt wollen wir mit dem Big Air in drei Jahren komprimiert das erreichen, was wir in zehn Jahren insgesamt im SparkassenPark erreicht haben. Wir wollen uns ein Image schaffen, bei dem auch die Bands sagen: „Da wollen wir spielen“. Da sind wir bereits auf einem guten Weg. Es wäre großartig, wenn die beiden Bands, die wir im Auge haben, zusagen.

Wie sind die Veranstaltungen im Chapiteau angekommen?

Auch hier waren es wieder 13 Veranstaltungen. Die Karnevalisten der KG Wenkbülle waren völlig zufrieden, die Silent Night hat eine tolle neue Location gefunden und auch alle weiteren Veranstaltungen sind gut angekommen. Natürlich können wir auch hier noch Sachen verbessern, dennoch gibt es neue Anfragen aus dem Brauchtum oder für Weihnachts- oder Betriebsfeiern.

War das letzte Jahr das erfolgreichste in der Geschichte des SparkassenParks?

Der Gesamtumsatz der Gesellschaft war noch nie so hoch, das gilt aber auch für die Ausgaben. Wir haben durch die Winterevents sehr viel in die Infrastruktur investiert, aber es sind nachhaltige Investitionen in die Zukunft und in die Weiterentwicklung des Standorts. Man muss sich immer weiterentwickeln, um seine Stellung zu halten – und das machen wir. Und ja, 2016 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des SparkassenParks!

(Report Anzeigenblatt)