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Senioren, Kindern und Jugendliche haben keine Berührungsängste: Treffen der Generationen

Senioren, Kindern und Jugendliche haben keine Berührungsängste : Treffen der Generationen

Er ist der unumstrittene Mittelpunkt dieser bunt gemischten Runde: Brioche. Der Australian Shepherd lässt sich geduldig das Nackenfell kraulen, die Kinder begrüßt er überschwänglich indem er vor ihnen auf- und ab hüpft.

Beim Generationentreff im Haus am Nordkanal war auch der Extra-Tipp dabei.

Alle haben großen Spaß an diesem Hund mit den rührseligen Augen. Der Vierbeiner sorgt dafür, dass sich die Berührungsängste bei diesem Treffen zwischen Alt und Jung schnell in Luft auflösen. Es wird gemeinsam gelacht, gespielt und auch gelesen.

Seit einigen Monaten organisieren das Viersener Seniorenzentrum „Haus am Nordkanal“ und der Kinder- und Jugendtreff „Blaues Haus“ das sogenannte „Generationentreffen“. Einmal im Monat trifft sich dann eine Gruppe von Senioren mit dem Nachwuchs um gemeinsame Aktionen wie Spielen, Basteln, Backen o.ä. durchzuführen. An diesem Nachmittag stehen Konzentrations- und Geschicklichkeitsspiele auf dem Programm. Die Damen aus dem Seniorenzentrum und die Mädchen werfen sich einen Ball zu und erfüllen unterdessen diverse Denksportaufgaben. Alle sind, wie auch bei den anschließenden Zungenbrecherübungen, mit sichtlichem Spaß bei der Sache.

Der Generationentreff ist Teil eines breiten sozialen Angebotes, das die 70 Bewohner des Hauses am Nordkanal in Anspruch nehmen können. Die Idee entwickelte Claudia Kunze, Leiterin der sozialen Betreuungsmaßnahmen, beim Lesen eines Zeitungsartikels. Dort wurde über ein Leih-Großeltern-Modell in einem Seniorenhaus berichtet. Mit ihrem Konzept rannte sie bei Ramona Koch vom Blauen Haus offene Türen ein.

Am letzten Tag vor Schulbeginn haben diesmal nur vier Kinder den Weg zum Nordkanal gefunden. Mariella, Amy (beide 8), Jenna (10) und Kimberly (11) zeigen keinerlei Scheu vor der älteren Generation. „Am tollsten finden wir aber Brioche“, sagt Kimberly und spielt mit dem Vierbeiner. Für die Bewohner des Seniorenzentrums ist es eine willkommene Abwechslung zum Alltagsleben. „Wir kommen in Kontakt mit Kindern. Das ist uns sehr wichtig. Außerdem rostet so der Kopf nicht so schnell ein“, schmunzelt Charlotte Janitschke, mit 94 Jahren die Älteste in der Runde.

Als das Treffen nach rund einer Stunde sein Ende findet, freuen sich alle bereits auf die nächste Auflage. Dann soll wieder ein Besuch in der Küche auf dem Programm stehen. Gemeinsam wollen Alt und Jung dann backen. Hundekekse für Brioche – was auch sonst?

(Report Anzeigenblatt)