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In Viersen ist jetzt das neue Projekt „Repair Café“ gestartet: Reparieren statt entsorgen

In Viersen ist jetzt das neue Projekt „Repair Café“ gestartet : Reparieren statt entsorgen

Das ist kaputt, das geht in den Müll. Oftmals eine Devise im Alltag. Dass es aber nicht so sein muss, beweist das Repair Café, das jetzt in Viersen eröffnet hat.

„Mein CD-Player funktioniert wieder! Der Fehler wurde sofort gefunden, besser kann es gar nicht gehen!“ Strahlend packt der ältere Herr sein repariertes Gerät ein und verlässt den Raum des am Samstagnachmittag eröffneten Repair-Cafés am Willi-Brandt-Ring in Viersen. Er ist an diesem Nachmittag nicht der Einzige, der zufrieden nach Hause geht.

Natürlich lassen sich aber nicht alle „Problemfälle“ so einfach lösen: Für die Reparatur einer Kaffeemaschine muss erst einmal die Reparaturanleitung der Firma im Internet bestellt werden und eine Bohrmaschine landet leider „in der Tonne“, da sich nach dem Öffnen herausstellte, dass die Zahnräder des Getriebes vollständig defekt waren. Dennoch verließen sowohl Gäste als auch Helfer des Repair-Cafés sehr zufrieden den Raum, den ihnen die VHS in ihrem Gebäude am Willy-Brandt-Ring zur Verfügung gestellt hatte. Hier hatten sie in einer freundlichen und offenen Atmosphäre wertvolle Tipps erhalten, gemeinsam an zu reparierenden oder auszubessernden Alltagsgegenständen gearbeitet und viele neue Kontakte knüpfen können. Und wer ein Gerät mitgebracht hatte, bei dem alle Mühe vergebens war, konnte sich wenigstens mit dem bereitstehenden Kaffee und selbstgebackenen Kuchen trösten, der ja in einem Café nicht fehlen darf.

Initiator für die Einrichtung des Repair-Cafés in Alt-Viersen ist Willi Gillissen, den schon lange die „Wegwerfmentalität“ vieler Menschen stört. Zu Weihnachten hatte er von seinen Kindern das Buch „Die Kultur der Reparatur“ geschenkt bekommen und war fortan von der Idee begeistert, mit der Gründung dieses Projektes einen kleinen Beitrag für eine alternative Lebensweise leisten zu können. Bei der Initiative „Viersen 55plus Miteinander-Füreinander“, bei Manfred Böttcher von der Kreis-VHS und bei vielen Bekannten fand er ein offenes Ohr und so viel Zustimmung, dass jetzt das Café eröffnet werden konnte. Hier können zukünftig an jedem ersten Samstag im Monat Menschen unter Anleitung mitgebrachte Gegenstände wieder instand setzen. Der Besuch ist kostenlos, allerdings wird um eine freiwillige Spende gebeten, um die anfallenden Unkosten zu decken und auf Dauer einige notwendige Werkzeuge zu kaufen.

(Report Anzeigenblatt)