Kunst verwandelt die Stadt

Kunst im öffentlichen Raum spielt in Viersen schon seit Jahren eine große Rolle. Mit dem Projekt „Stadtbesetzung“ hält nun die Streetart Einzug in den Stadtraum.

Zehn Künstlerinnen und Künstler verändern entweder mit kleinen oder größeren Eingriffen das gewohnte Bild der Innenstadt oder stellen parallel ihre Werke aus dem Bereich „Urban Art“ in der Städtischen Galerie aus. „Urban Art“, das ist zeitgenössische Kunst im städtischen Raum, die sich oft unautorisiert in vielfältiger Ausdrucksweise vor allem mit dem Stadtraum und dem urbanen Leben auseinandersetzt. Sie will manchmal verschönern oder unterhalten, manchmal stören oder überraschen, umdeuten oder irritieren.

Garvin Dickhofs „Grasbausteine“ bringen Grün in das Grau des Bodenbelags. Aus Berlin kommen Käthe Wenzel und Lars Zimmermann, ihre „Umwidmungs-Schilder“ werden ebenso ins Auge fallen wie das „City Hacking“. Hieran können sich auch die Viersener beteiligen - am 12. September bei „Workshop und kollektiver Aktion“. Gemeinsam soll experimentiert und ein zukünftiges Viersen installiert werden (Infos unter: thecityisopensource.bloglz.de).

Eine außergewöhnliche Technik erlernen können Jugendliche ebenfalls am 12. September im Rahmen eines Kulturrucksack-Projektes: Nachdem Edgar Müller, einer der namhaftesten Straßenmaler überhaupt, vom 6. bis 11. September den Platz zwischen Stadthaus und Busbahnhof durch ein großformatiges 3D-Gemälde grundlegend verwandelt hat, gestaltet er mit Jugendlichen ab 14 Jahren ein eigenes Straßenbild. Zu beiden Workshops ist eine Anmeldung erforderlich.

In Viersen nicht unbekannt ist die Kunst von Jens und Tom Hewelt, Siegfried Müller und Michel „Cren“ Pietsch, ihre Graffiti-Werke schmück(t)en seit 2014 eine Betonwand am neuen Erschließungsring in der Nähe des Bahnhofs. In der Ausstellung geben sie nun einen Einblick in ihre Arbeit.

Das Künstlerduo Wermke/Leinkauf aus Berlin hat sich mit oft waghalsigen Aktionen einen Namen gemacht, wie ein Spaziergang auf Brückengeländern. In Viersen zeigen sie ihre Serie der „landmarks“, selbstgenähte Flaggen aus dem Stoff von Warn- und Sicherheitswesten. „Stadtbesetzung“ ist ein Verbundprojekt des Kultursekretariates Gütersloh in neun seiner Mitgliedsstädte (www.stadtbesetzung.de).

Zum Internationalen Jazzfestival bietet die „Festivalbesetzung“ im Foyer der Festhalle Viersen eine weitere Werkschau der beteiligten Künstlerinnen und Künstler (25. September bis 17. November).

(Report Anzeigenblatt)