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Extra-Tipp-Interview mit Viersens SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Anemüller: „Ich stelle mich Gesprächen“

Extra-Tipp-Interview mit Viersens SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Anemüller : „Ich stelle mich Gesprächen“

Für die SPD wird Sabine Anemüller (51) bei der Viersener Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr kandidieren. Extra-Tipp-Redakteur Dirk Kamps traf sie jetzt in der SPD-Zentrale an der Rektoratstraße zum Interview.

Extra-Tipp: Frau Anemüller, wieso haben Sie sich entschieden, zu kandidieren?

Sabine Anemüller: Ich lebe seit sieben Jahren in Viersen. Zu Beginn habe ich mich als sachkundige Bürgerin eingebracht. Immer mehr habe ich mich dann in der Fraktion und im Vorstand der Partei engagiert. Nach der Kommunalwahl bin ich Ratsfrau geworden. Dann wurde mir der Vorsitz im Gesundheits- und Sozialausschuss als Nachfolgerin von Jochen Häntsch angetragen. Da auf diesem Sektor meine Schwerpunkte liegen, habe ich gerne zugesagt. Als sich Ozan Atakani aus persönlichen Gründen entschied, nicht mehr als stellvertretender Bürgermeister zu kandidieren, bin ich mit Vergnügen in seine Fußstapfen getreten. Und schließlich hat man mir die Frage nach dem nächsten Schritt gestellt, was mich mit Freude und Stolz erfüllt.

Und Sie haben dann direkt zugesagt?

Natürlich habe ich mit meiner Familie und mit Freunden darüber gesprochen. Die positiven Rückmeldungen aus der Partei haben mich in meiner Entscheidung bestärkt. Ich bin mir der hohen Verantwortung bewusst, die das Bürgermeisteramt mit sich bringt. Aber ich fühle mich dieser Aufgabe gewachsen. Ich will und ich kann die Entwicklung Viersens zum Wohl der Menschen, die hier leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen, mitgestalten.

Hat der Wahlkampf für Sie bereits begonnen? Wie wird er genau aussehen?

Zu allererst muss ich sagen, dass es mein erster Wahlkampf ist, den ich führe – und eigentlich wäre mir das Wort „Wettbewerb“ lieber. Die heiße Phase beginnt in den Wochen und Monaten vor der Wahl im September. Die Zeit davor möchte ich nutzen, um viele Menschen und Institutionen in Viersen persönlich kennenzulernen und mir ein noch besseres Bild zu machen von der Situation vor Ort.

Erfahren Sie denn beim Wahlkampf Unterstützung durch Ihren Parteifreund, Bürgermeister Günter Thönnessen?

Günter Thönnessen ist bis zur Wahl in erster Linie Bürgermeister der Stadt Viersen und hat damit eine neutrale Funktion. Die wird er so ausführen, da bin ich mir sicher. Denn so soll es schließlich auch sein.

Bei Wahlkämpfen rücken immer mehr das Internet und die Sozialen Medien in den Fokus. Wie sehen hier Ihre Erfahrungen aus, und wie stellen Sie sich hier auf?

Ich möchte hier differenzieren. Es gibt Statements und Auftritte, die nicht neutral sind. Kritik ist okay, Anfeindungen sind es weniger, vor allem wenn sie anonym sind und unter die Gürtellinie zielen, das tut weh. Ich stelle mich immer Gesprächen, am liebsten von Angesicht zu Angesicht. Ich selbst werde nicht mit Schmutz um mich werfen, das liegt mir nicht. Für meine Kandidatur ist das Internet natürlich durchaus von Bedeutung. Derzeit arbeiten wir an einer neuen Homepage, und bei Facebook bin ich auch aktiv.

  • Bürgermeisterin Sabine Anemüller überreichte Manfred Budel
    Bronzene Stadtplaketten verliehen : Einsatz für Erinnerungskultur
  • Die Veranstalter von Grenzgold 2023 (v.l.):
    Kulturwoche : Grenzgold: Acht Tage Kultur
  • Kinder und Jugendliche können sich mit
    „Nummer gegen Kummer“ : Ausbildung für Hilfe-Telefon

Extra Tipp: Was möchten Sie anpacken, wenn Sie zur Bürgermeisterin gewählt werden? Welche Projekte gilt es, anzustoßen und für Viersen zu realisieren?

Zunächst finde ich es wichtig, festzustellen, dass einiges gut läuft in Viersen. Da würde ich weiter anknüpfen. Ein Beispiel ist der Sektor Bauen und Wohnen. Hier, aber auch bei anderen Themen, gilt es, die gesamte Stadt im Blick zu behalten. So sind wir in Dülken und Süchteln auf einem guten Weg. Und ich mache mich stark dafür, dass das DORV-Konzept in Boisheim zu dem Erfolg wird, den sich die Organisatoren erhoffen.

Welche Themen liegen Ihnen noch besonders am Herzen?

Es sind die sozialen Themen, die ich anpacken möchte. Es geht mir um die Familie, um Bildung, um die Jugend. Im Blick müssen wir nicht nur den quantitativen, sondern auch den qualitativen Ausbau unserer Kitas haben. Ein anderes Thema ist die Spielplatzsituation in Viersen. Außerdem ist es unabdingbar, Angebote für Jugendliche zu schaffen. Eine Nachtbus-Verbindung nach Mönchengladbach ist schön und gut. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass wir für die Jugendlichen hier in Viersen etwas zu bieten haben. Mir sind die finanziellen Rahmenbedingungen durchaus bekannt, aber ich möchte und werde mit ganzem Herzen für eine kinder- , jugend- und familienfreundliche Stadt eintreten – mit Unterstützung von sozialen Projekten und der Förderung von Ehrenamt.

Zum Abschluss vielleicht noch ein paar Sätze zur Privatfrau Sabine Anemüller. Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich besuche gerne kulturelle Events, dabei bin ich sehr offen, was den Begriff Kultur angeht. Aber auch das Brauchtum hat es mir angetan. Ich bin im Rintger Karnevalsverein aktiv und bei der St. Josefs und St. Gereon Schützenbruderschaft Krefelder Str. im Robend. Diese sozialen Gemeinschaften sind unverzichtbar. Darüber hinaus laufe ich ein bis zwei Mal die Woche. Das ist ein wichtiger Ausgleich, auch, weil mein Mann so gut kocht (lacht). Ansonsten lese ich gerne oder werkel im Garten herum. Eine meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen aber ist meine Familie. Auch, weil man Mann so gut kocht (lacht).

(Report Anzeigenblatt)