1. Viersen
  2. Meine Heimat
  3. Westkreis

Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten bewerben sich gemeinsam um Fördermittel: Der Westkreis will Leader-Region sein

Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten bewerben sich gemeinsam um Fördermittel : Der Westkreis will Leader-Region sein

Die Region „Schwalm – Mittlerer Niederrhein“, bestehend aus den drei Gemeinden im Westkreis, bewirbt sich darum, „Leader-Region“ zu werden. Wer das Wort liest, spricht es automatisch „Lieder“, also englisch aus.

Diese Anlehnung ist durchaus gewollt, denn es geht darum, zu den führenden Regionen in Europa zu gehören.

Kreis Viersen (nms).

Eigentlich aber ist der Begriff aus dem Französischen abgeleitet und bedeutet „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.

Das Programm mit dem sperrigen Namen legt die EU jetzt zum vierten Mal auf, verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung damit. 22 bis 24 Leader-Regionen soll es vom nächsten Jahr an bis 2020 in NRW geben. Nach dem bisherigen Stand werden sich wohl etwa 40 Regionen darum bewerben, diesen Titel zu bekommen. Denn damit ist Geld verbunden. 2,3 Millionen Euro könnten die drei Gemeinden in den nächsten sechs Jahren bekommen, um neue Projekte anzuschieben. Förderung heißt dabei nicht, dass alles zu 100 Prozent bezahlt wird.

Der Betrag soll 65 Prozent der entstehenden Kosten abdecken, den Rest müssten die Orte selbst aufbringen. Das geht allerdings nicht nur mit Geld, sondern auch durch eine Art „Muskelhypothek“. Denn das Leader-Programm setzt vor allem auf ehrenamtlichen Einsatz der Bürger in den Regionen.

Es geht dabei um die Lebensqualität der Menschen in den ländlichen Bereichen – um die Möglichkeiten für Bildung, damit Fachkräfte heranwachsen und auch bleiben, um die medizinische Versorgung, die Mobilität jenseits vom eigenen Auto oder der nicht vorhandenen Busverbindung, aber auch um Klimaschutz oder Tourismus.

In den vergangenen Förderungszeiträumen haben die verschiedensten Regionen deutlich gemacht, welche Projekte denkbar sind.

Im Hochsauerland ist ein Generationengarten mit dem Namen „Junges Gemüse trifft altes Eisen“ entstanden. In verschiedenen Regionen hat man Tourismus-Projekte von der „sanften Naherholung“ bis zum GPS-gestützten „Track and bike“ aufgelegt.

Ein Begegnungslokal ersetzt die letzte Kneipe in Kückelheim im Sauerland als Ehrenamtsprojekt. Auch Dorfgemeinschaftshäuser oder Konzepte für die Lebensmittelversorgung dort, wo es keinen Laden mehr gibt, sind entstanden.

  • Leila Kleinprojekte Förderung
    LEADER : Förderung für Kleinprojekte
  • Der Rhein-Kreis Neuss vergibt erstmals einen
    Neue Auszeichnung : Innovativ für die Umwelt
  • Mitmachen beim Wettbewerb : „Unser Dorf hat Zukunft“

Die Bürgermeister der drei Gemeinden, Frank Gellen, Herbert Winzen und Michael Pesch, haben auch schon Ideen, setzen aber vor allem auf das Engagement der Bürger. So denken sie an neue Mobilität, Fachkräfte-Vorbereitung in den weiterführenden Schulen und Entwicklung der Ortskerne entsprechend der Bedürfnisse der immer älter werdenden Bevölkerung.

Die Bewerbung kann nur dann erfolgreich sein – so wollen es die „Spielregeln“ der EU – wenn eine breite Masse der Bevölkerung ihre Ideen einbringt. Deshalb hoffen die Initiatoren aus Politik und Verwaltung darauf, dass schon zum ersten Termin morgen, Montag, 1. September, 19 Uhr, möglichst viele Menschen in die Burggemeindehalle nach Brüggen kommen.

Wer dabei noch keine Projektidee „im Gepäck“ hat, ist ebenso herzlich willkommen, da die Verantwortlichen hoffen, dass durch den Gedankenaustausch an diesem Abend noch viele neue Ideen entstehen.

(Report Anzeigenblatt)