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Heike Ahlen berichtet von den Vorbereitungen auf das Fest in ihrer zehnköpfigen Familie: Weihnachten in der Großfamilie

Heike Ahlen berichtet von den Vorbereitungen auf das Fest in ihrer zehnköpfigen Familie : Weihnachten in der Großfamilie

Am Anfang war vor 24 Jahren der Traum von einer Familie wie den „Waltons“. Wenn heute bei Familie Ahlen in Elmpt Weihnachten gefeiert wird, dann ist es – nach anfänglichem Stress – meist eher laut und lustig statt besinnlich.

Es gibt zwei Dinge, die Weihnachten nicht fehlen dürfen. Das eine ist die Krippe, die daran erinnert, warum wir eigentlich Weihnachten feiern, und das andere ist der Weihnachtsbaum. Ich bin ein wahrer Weihnachtsbaum-Fan. Und ich halte es ganz mit Loriot: Früher war mehr Lametta. Ich bin da von früher. Unser Stanniol-Lametta auch. Jedes Jahr werden wieder sorgsam die einzelnen Fädchen entwirrt, geglättet und aufgehängt. Das ist so ein Punkt, an dem mein Mann und ich uns sehr einig sind. Er hat als Kind sogar einmal aus Fischertechnik eine Maschine gebaut, mit der man das Lametta erst bügeln und dann gleichmäßig wieder mit Knicken versehen konnte.

Bei der Größe des Baumes gibt es jedoch jedes Jahr Diskussionen. Für mich die schönste Weihnachtsbaum-Erinnerung ist die an das Jahr 2001, in dem ein Anbau an unser Haus erst im Rohbau, mit Plastikfolie statt Fenstern und ohne Zwischenwände stand. Da gab es einen drei Meter hohen Baum, bei dem man zehn Menschen brauchte, die sich an den Händen fassten, um einmal um den Baum herumzukommen. Und weil es in diesem improvisierten Weihnachtszimmer auch lausig kalt war, da natürlich noch keine Heizung eingebaut war, blieb der Baum herrlich frisch und konnte bis Maria Lichtmess Anfang Februar stehen bleiben. Denn das ist das eigentliche Ende der Weihnachtszeit – nur weiß das heute kaum noch jemand. Außer wahren Weihnachtsbaum-Fans.

Mit sechs der acht Kinder waren wir in diesem Jahr den Weihnachtsbaum kaufen. Mein erster Weg in der Plantage in Boscherhausen, wo wir immer unseren Baum selbst schlagen, führte zum Objekt meiner Begierde seit drei Jahren. Aber leider war der Baum in dem Jahr, das seit dem letzten Besuch vergangen ist, wieder nicht kleiner, sondern eher noch größer und ausladender geworden. Und obwohl ich die Kinder sofort auf meiner Seite hatte, legte mein Mann wieder sein Veto ein. Jetzt wartet ein kleineres und schlankeres Exemplar von nur etwa 2,60 Meter Höhe auf den Abend vor Heiligabend. Denn dann sind wir zwar nicht fertig mit den Vorbereitungen, wissen aber, dass uns die Zeit weglaufen wird, wenn wir nicht endlich anfangen. Die Männer – also Mann und ältester Sohn – holen den Baum rein. Ich wusele mit Lichterketten herum, stelle mich aber zu dämlich an, so dass mein Mann wieder die Lampen im Baum verteilt. Kugeln und vor allem Lametta sind dann meine Sache.

Und putzen, Geschenke verpacken, feststellen, dass noch mindestens zwei Kleider gewaschen werden müssen. Mit minimalem Schlaf auskommen, Fleisch fürs Fondue und Brot abholen. Ein letztes vergessenes Geschenk verpacken, Kinder vom „Lauern“ ins Weihnachtszimmer abhalten, und… oh, verflixt, wir müssen uns fertig machen, das Krippenspiel in der Kirche funktioniert ohne unsere Kinder nicht.

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Mit dem „O, du fröhliche“ beginnt dann tatsächlich Weihnachten. In einem heimeligen Zimmer, das durch den Weihnachtsbaum noch ein bisschen enger ist als sonst. Mit ein paar Weihnachtsliedern, zappeligen Kindern, die unter den Baum schielen, um einen Blick auf die Geschenke zu erhaschen. Mit der ewiggleichen Frage: Erst essen oder erst Bescherung? Ich bin als Einzige fürs Essen. Das muss auch dieses Jahr wieder warten. Ist aber egal, denn – so kitschig, wie das klingt – es geht nichts über strahlende Kinderaugen und über die Sprüche, die über den Tisch hin- und herfliegen.

(Report Anzeigenblatt)