Unterkunft nur noch für Familien

75 Männer, die als Flüchtlinge allein unterwegs sind, wollten am Mittwoch nicht von Elmpt aus in andere Unterkünfte ziehen.

Aus der Notunterkunft in den ehemaligen Javelin Barracks in Elmpt ist am Freitag eine Zentrale Unterbringungseinrichtung ZUE geworden. Das war von Anfang an so geplant. Der Vertrag für die Notunterkunft mit bis zu 1 500 Plätzen lief nur bis zum 30. Juni.

Weil es eine zusätzliche öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen dem Land NRW und der Gemeinde Niederkrüchten gibt, die besagt, dass dort nur noch „vulnerable“ – also verletzliche – Personengruppen untergebracht werden, ist die Unterkunft ab sofort in der Hauptsache mit Familien belegt. Das Gelände wird verkleinert, die Maximal-Belegung soll ab sofort bei 1 000 liegen. Das bedeutete für die alleinreisenden männlichen Flüchtlinge, dass sie umziehen mussten.

Eine Gruppe von etwa 75 vorwiegend jungen Männern hatte dafür kein Verständnis. Nur ein kleiner Teil von ihnen stieg bereits am Donnerstagmorgen in den Bus, der sie nach Weeze bringen sollte, die anderen weigerten sich.

Die Polizei rückte an. Die Bezirksregierungen Düsseldorf und Arnsberg – Düsseldorf ist örtlich zuständig, Arnsberg koordiniert grundsätzlich Flüchtlingsangelegenheiten – prüften kurzfristig, ob es für einige möglich sei, sie direkt Kommunen zuzuweisen, damit sie nicht noch einmal in eine Sammelunterkunft gebracht werden müssten. Denn etwa die Hälfte der Männer verfügt bereits über Aufenthaltsgestattungen und hätte einer Gemeinde zugewiesen werden können.

Schlussendlich gab es den ganzen Tag über intensive Gespräche zwischen den Männern und Mitarbeitern der Bezirksregierung Düsseldorf. Am späten Nachmittag hatten sich alle überzeugen lassen und die Busse nach Weeze bestiegen.

(Report Anzeigenblatt)