Die Krokodile kehren zurück

Der 3. September ist ein echter Feiertag in Bracht - Tag der Nachbarschaften, White Dinner und am Abend Freilichtkino. Gezeigt wird „Die Vorstadtkrokodile“, 1977 im Dohlendorf gedreht.

„Das ist gewachsen – und je länger ich darüber nachdenke, desto besser passt es“, sagt Dietmar Brockes von der Trägergemeinschaft Brachter Dohlen. „Es“ – das ist das Brachter Programm für Sonntag, 3. September. Denn da ist richtig etwas los im Ort, die Veranstaltungen gehen nahtlos ineinander über, alles im Rahmen der Feierlichkeiten zum 900-jährigen Bestehen von Bracht.

Lost geht es mit dem „Tag der Nachbarschaften“: Ab 13 Uhr treffen sich Nachbarschaften auf der Straße, verbringen eine gesellige Zeit. Wer mag, kann dann ab 17 Uhr zum „White Dinner“ auf die Marktstraße umziehen. Da stehen 320 Stühle und passende Tische bereit, um miteinander zu dinieren. Jeder kann, keiner muss weiße Kleidung tragen. Speisen und Getränke können mitgebracht oder an Ständen vor Ort oder bei der örtlichen Gastronomie erworben werden.

Zum Abend geht es dann noch mal ein paar Schritte weiter. Ab 19 Uhr beginnt auf dem Bischof-Dingelstad-Platz das Rahmenprogramm für einen Open-Air-Kinoabend der besonderen Art: „Die Vorstadtkrokodile“, das Original von 1977.

„Der Film ist im kompletten Grenzland Kult“, sagt Heiner Beeker. Er ist einer von zehn jungen Schauspielern, die von Regisseur Wolfgang Becker damals aus 200 Schülern der Hauptschule Bracht ausgesucht wurden. Von diesen Laien-Hauptdarstellern des Films werden sechs oder sieben am 3. September auch nach Bracht kommen, viele wohnen wie Beeker noch in der Gegend.

Die Geschichte, warum der Film jetzt in Bracht gezeigt werden darf, ist fast selbst filmreif. Denn als Dietmar Brockes nach der ersten Idee bei der Filmstiftung NRW anfragte, ob sie das Projekt unterstützen würde, sah alles noch ganz leicht aus. Auch der WDR signalisierte zunächst Zustimmung. Dann kam der Schock: Der WDR stellte fest, dass er die Rechte für eine öffentliche Vorführung gar nicht besitzt. Die lägen bei Regisseur und Darstellern. Eine Liste mit Namen, aber ohne Adressen bekam Brockes auch. Wolfgang Becker starb 2005, bei den Darstellern standen die Namen der Eltern. „Es wäre abenteuerlich geworden“, sagte Brockes. Aber die Organisatoren ließen sich nicht entmutigen und fanden ein Schlupfloch: Zum Zweck der „kulturellen Bildungsarbeit“ darf der Film aufgeführt werden. Bianca Goertz von der Kreis-VHS war sofort begeistert. „Der Film ist mit den Themen Inklusion und Integration heute so aktuell wie damals.“

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Und jetzt steht der zwölf Meter breiten Leinwand, die am 3. September auf dem Bischof-Dingelstad-Platz aufgestellt wird, nichts mehr im Wege. Heiner Beeker freut sich auf das Wiedersehen mit den anderen Darstellern - und auch mit etlichen Fans. Der Eintritt ist frei.

(Report Anzeigenblatt)