Sturmschäden im Wald

Bürgermeisterin Sabine Anemüller hat sich nach dem Sturm Friederike einen persönlichen Überblick über die Schäden am Kletterwald und dem Wildgehege auf den Süchtelner Höhen verschafft. Die Stadt weist darauf hin, dass sie nicht für Schäden durch Baumstürze haftet.

Stadtförster Rainer Kammann warnte nochmals eindringlich davor, den Wald zu betreten: „Jederzeit können ohne Vorwarnung weitere Bäume umstürzen oder abgebrochene Äste herunterfallen.“

Große Teile des Kletterwaldes sind zerstört, einzelne Abschnitte könnten nach ersten Einschätzungen rasch wieder hergerichtet werden. Zunächst allerdings müsse aufgeräumt werden. Kletterwald-Geschäftsführer Jörg Brockes und Stadtförster Rainer Kammann sagten dazu, diese Arbeiten müssten sorgfältig bedacht werden. Erst wenn aufgeräumt sei, könnten die noch stehenden Bäume begutachtet werden. Seien Bäume „angeschoben“ worden, müssten auch diese entfernt werden, bevor über den Wiederaufbau nachgedacht werden könne. Als „angeschoben“ werden Bäume bezeichnet, die sich im Sturm so weit geneigt haben, dass die Wurzeln im Boden gerissen sind. Wenn diese Bäume dann nicht umstürzen, sondern sich wieder aufrichten, sehen sie auf den ersten Blick unbeschädigt aus. Die Bürgermeisterin sagte Brockes die Unterstützung der Stadt beim Wiederaufbau des Kletterwaldes zu.

Im Wildgehege haben die Tiere den Sturm gut überstanden, mit Ausnahme der Wildschweine. Einige haben offenbar doch einen Weg aus dem Wildgehege gefunden. Einzelne Tiere wurden im Stadtgebiet und auf der Autobahn A61 gesehen. Ein Keiler, der im Hohen Busch Spaziergänger bedrohte, musste erlegt werden. Die Stadt Viersen hat ihre Eigentumsrechte an den entlaufenen Tieren aufgegeben. Sie gelten damit als jagdbares Wild.

Xpad-Geschäftsführerin Katrin Kraft, deren Unternehmen seinen Sitz am Wildgehege hat, erklärte, dass eine Mitarbeiterin durch regelmäßige Futtergaben die Tiere beruhigt habe, die so trotz der zerstörten Zäune im Gehege geblieben waren. Rainer Kammann sagte, der Bereich, in dem sich der Zugang für Besucher befunden habe, sei eines der am stärksten geschädigten Stücke: „Hier sind 30 Jahre forstwirtschaftliche Arbeit zum Aufbau eines gesunden Mischwalds in zwei Stunden weggeweht worden.“

Abschließend besuchte die Bürgermeisterin noch die Waldjugend. Hier liefen die Aufräumarbeiten rund um das Landeszentrum ebenfalls auf Hochtouren.

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Bereits während der Besichtigung wurde eine Idee entwickelt, wie die Bevölkerung beim Wiederaufbau helfen kann. Stadtförster Kammann sagte, auch mit Blick auf den ähnlich zerstörten Bereich Peter-Stern-Allee am Hohen Busch, dass hier eine gemeinschaftliche Aufforstungsaktion ähnlich wie der Aufbau des Jubiläumsgartens denkbar sei.

Parallel zu den Arbeiten im Wald wurden die Aufräumarbeiten im innerstädtischen Bereich fortgesetzt. Hier steht zunächst die Sicherung in den Grünanlagen und auf den Friedhöfen im Vordergrund. Kammann sagte, dass der Forstwirtschaftsplan für 2018 praktisch erledigt sei. Der Hiebsatz, also die Menge Holz, die geplant gefällt werden sollte, sei voraussichtlich bereits erreicht: „Wir müssen unsere gesamte Jahresplanung neu erarbeiten.“

Die Stadt Viersen weist darauf hin, dass sie nicht für Schäden haftet, die durch beim Sturm umgestürzte Bäume entstanden sind. Weil es sich bei einem solchen Sturm um sogenannte höhere Gewalt handelt, haften weder die Stadt noch ihr Versicherer. Die Zahlung von Schadensersatz ist damit ausgeschlossen.

(StadtSpiegel)