Stolpersteine: Hälfte geschafft

Mit über 2.000 Unterschriften binnen 14 Tagen hat die Initiative Stolpersteine für Viersen bisher mehr als die Hälfte der für das Bürgerbegehren erforderlichen 4.000 Unterschriften geschafft.

Ein erstes Paket mit Unterschriftenlisten wurde der Stadtverwaltung zur Prüfung übergeben. Für den Sprecher der Initiative Uwe Micha ein durchaus beachtlicher Erfolg. „Besonders eindrucksvoll ist für uns das Feedback aus der Bevölkerung bei unseren Unterschriftsaktionen“, so Micha. Ihm seien ältere Menschen begegnet, die in Tränen ausbrachen, weil sie als Kinder die Ereignisse der Reichspogromnacht erlebt hätten. „Immer wieder werden uns dann Geschichten erzählt, die einen stark beeindrucken und uns emotional berühren“, so Micha. Dies sei aber auch eine weitere Motivation beim Sammeln der Unterschriften.

Auch viele junge Menschen hätten durch ihre Unterschrift die Unterstützung für die Initiative dokumentiert und zum Ausdruck gebracht, dass die Gräueltaten an unseren jüdischen Mitbürgern nie vergessen werden dürften. Natürlich seien auch kritische und ablehnende Stimmen laut geworden, aber insgesamt sei die Stimmung von sachlichen Gesprächen und vielen Fragen rund um das Thema Stolpersteine geprägt.

Inzwischen ist Micha zur Sendung „Hier und Heute“ eingeladen worden, um Ziele und Hintergründe der Initiative darzustellen. Neben verschiedenen Beiträgen in den Regionalsparten des WDR erfährt die Viersener Initiative damit landesweite Beachtung.

„Noch sind wir nicht am Ziel, wir dürfen jetzt nicht nachlassen und müssen mit gleicher Intensität weiterarbeiten“, betont Micha. Mit 4.000 Unterschriften sei die Messlatte für einen Bürgerentscheid sehr hoch. Keine der kleineren Parteien habe bei den Kommunalwahlen 2014 auch nur annähernd 4.000 Stimmen erreicht. Das zeige sehr deutlich, dass ein hochgestecktes Ziel erreicht werden müsse.

Die Initiative wird ihre Anstrengungen fortsetzen und bietet und www.sozialknoten.de Unterschriftenlisten zum Download an.

(Report Anzeigenblatt)