Narrenmühle: Kein Zutritt!

Rund um die Narrenmühle versperren Bauzäune den Weg. Weder die Grünfläche noch das Dülkener Wahrzeichen selbst dürfen derzeit betreten werden. Der Grund: Im sogenannten Hausbaum, der den drehbaren Teil der 1809 errichteten Bockwindmühle trägt, hat sich der Holzbock-Käfer eingenistet.

Bei einer routinemäßigen Kontrolle waren die Schäden wegen Holzmehlablagerungen entdeckt worden. Mitarbeiter des Gebäudemanagements sahen die Statik gefährdet; diese Einschätzung wurde durch den Sachverständigen Franz-Josef Rögels bestätigt: Bei starkem Wind oder Sturm kann die Standsicherheit der Mühle nicht gewährleistet werden.

Beigeordneter Norbert Dahmen, zu dessen Dezernat das städtische Gebäudemanagement gehört, sagte: "Um eine Gefährdung insbesondere von Menschen, die sich in der oder rund um die Mühle aufhalten, auszuschließen, musste die Stadt sofort handeln. Dabei steht die Sicherheit im Vordergrund. Die Mühle braucht wieder einen sicheren Stand. Erst danach können Überlegungen für weitere Maßnahmen folgen."

Zunächst einmal wird die Mühle durch Stahlseile fixiert, begleitet von einer großflächigen Absperrung des Areals. In den nächsten Wochen wird der "alten Dame" ein Korsett angepasst. Der obere Teil der Mühle wird durch eine Stahlkonstruktion — eine Plattform, die auf vier Säulen im Erdreich verankert ist — abgestützt. Diese soll den Hausbaum (Hauptstamm) so weit entlasten, dass die Narrenmühle sicher steht.


Das Gebäudemanagement der Stadt Viersen hat mit Blick auf die bestehende Gefahr entsprechende Angebote für die Sicherungsarbeiten eingeholt. Die Vergabe soll kurzfristig erfolgen. Sobald die Sicherung montiert, geprüft und abgenommen ist, wird es wieder möglich sein, die Mühle und das Museum der Narrenakademie zu öffnen. Dann werden auch der Bauzaun und die Halteseile wieder demontiert.


Norbert Dahmen: "Natürlich wollen wir, dass das Dülkener Wahrzeichen so schnell wie möglich wieder zugänglich wird. An erster Stelle steht aber die Sicherheit. Wir hoffen, in etwa vier Wochen mit den Sicherungsmaßnahmen fertig zu sein. Danach müssen wir gemeinsam mit dem Rat entscheiden, wie es weitergehen soll."


Es bieten sich zwei Alternativen an. Zunächst einmal kann geprüft werden, ob der Hausbaum wieder soweit ertüchtigt werden kann, dass er die Mühle sicher trägt. Eine zweite Möglichkeit wäre, den Hausbaum komplett zu erneuern. "Da sind wir aber schnell bei einer sechsstelligen Investitionssumme", so Dahmen.

(Report Anzeigenblatt)