Grünen bringen Antrag in den Stadtrat ein : Flüchtlinge unterstützen
Viersen (due) 240 Plätze für Asylbewerber gibt es in Viersen - das größte Heim für Flüchtlinge ist in Süchteln an der Schmiedestraße, wo bis zu 108 Menschen Unterkunft finden. Die Stadtrats-Fraktion von Bündnis 90/ die Grünen bemängelt nun die Lebenssituation für die Flüchtlinge in Viersen.
Landtagsabgeordnete Martina Maaßen kennt sich aus, wenn sie über die Situation von Flüchtlingen spricht. Die Grünen-Politikerin hat vor ihrer politischen Laufbahn mehr als 20 Jahre lang als Sozialarbeiterin Heimatvertriebene betreut: „Daher ist mir die Unterbringungssituation der Flüchtlinge in Viersen ein Kernanliegen.“ Zunehmend werden der Stadt Viersen Flüchtlinge zugewiesen. Waren es Ende 2013 noch 160 Menschen, die in Viersen eine vorübergehende Unterkunft fanden, sind es aktuell 211. Wie viele Menschen Viersen zugewiesen werden, entscheidet die Bezirksregierung. Die Flüchtlinge kommen unter in einem der vier Flüchtlingsheime, das größte davon in Süchteln an der Schmiedestraße: „Hier leben die Menschen mitten auf dem Feld in einem Industriegebiet, sind abgeschottet vom alltäglichen Leben. Da bleibt wenig Raum für Integration“, sagt Martina Maaßen. Sie fordert, dass die Stadt ihr Unterbringungskonzept überdenkt und Wohnungen für Flüchtlinge anmietet: „In Süchteln teilen sich 15 bis 20 Personen eine Küche, die Menschen leben auf engstem Raum. Da sind Spannungen vorprogrammiert. So lange die Flüchtlinge hier sind, ,müssen wir die Lebensbedingungen menschenwürdig gestalten. Wir haben den Verbleib der Menschen nicht zu bewerten.“
Laut Maaßen würden rund 35 Prozent der Flüchtlinge im Laufe ihrer Statusüberprüfung eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten. „Weitere dürfen aus humanitären Gründen bleiben. Daher kann es nicht sein, dass die Integrationspolitik erst dann beginnt, wenn der Aufenthaltsstatus der Flüchtlinge geklärt ist“, so die Grünen-Politikerin.
Gemeinsam mit Stadtrat Norbert Dohmen möchte sie nun mit der Fraktion der Grünen einen Antrag in den Rat der Stadt Viersen bringen. Inhalt: „Wir fordern zunächst einen Sachstandsbericht über die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Viersen. Dann soll darüber gesprochen werden, inwiefern die Stadt Wohnraum für Flüchtlinge anmieten kann und inwiefern man die sozialpädagogische Betreuung ausweiten kann“, so Norbert Dohmen
