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Leckeres Rezept: Den Süchtelner Martinschülern beim Kochen über die Schulter schauen: Erntedank-Suppe á la Martinschule

Leckeres Rezept: Den Süchtelner Martinschülern beim Kochen über die Schulter schauen : Erntedank-Suppe á la Martinschule

Der Extra-Tipp entführt Sie heute auf eine kulinarische Reise: Die Grundschulkinder der dritten Klasse der Süchtelner Martinschule haben eine „Erntedank-Suppe“ gekocht - und der Extra-Tipp war mit dabei.

Es ist noch früh an diesem Mittwochmorgen in Süchteln. Im Foyer der städtischen, katholischen Grundschule Martinschule hat sich die Schulgemeinschaft zum Erntedank-Gottesdienst zusammengefunden. Es wird gebetet, gelesen und auch gelacht. Die Klasse von Schulleiterin Sabine Weuthen vermisst man allerdings bei der Andacht. Die 25 Jungen und Mädchen der Klasse A3 sind in einer „Sondermission“ unterwegs.

Schon beim Betreten des fröhlich, bunten Klassenraumes steigt einem der Duft von frischem Gemüse in die Nase. Die Kinder sitzen in Fünfer- oder Sechsergruppen an den Tischen, auf denen sich Kartoffeln, Lauch, Möhren und viele weitere Gemüsesorten stapeln. Die herbstlichen Leckereien haben die Schüler am Vortag auf dem Süchtelner Wochenmarkt erstanden. Nun gilt es, daraus eine Erntedank-Schlemmerei für alle zu zaubern. „Wir kochen Gemüsesuppe“ steht groß auf der Wandtafel. Daneben hängen, grafisch dargestellt die einzelnen Arbeitsschritte, die die Kinder zu absolvieren haben.

Die Möhren müssen gewaschen, geschält und in kleine Scheiben geschnitten, die Kartoffeln geschält und gewürfelt werden, und und und…Die Kinder sind mit großer Begeisterung bei der Sache. So auch die siebenjährige Sophie, die sich mit ihrer Freundin Leeya (7) die wohl anspruchsvollste Aufgabe ausgesucht hat. Vor den beiden liegen mehrere Zwiebeln, die geschält und fein gewürfelt werden wollen. „Schau mal, ich muss gar nicht weinen“, sagt Leeya stolz und bereut ihre Aussage Sekunden später, als sie sich mit den Fingern die Augen reibt. Sophie berichtet, dass sie ihrer Mutter Zuhause auch oft in der Küche zur Hand geht. „Ich kann Rühreier machen und helfe auch bei der Spaghetti-Sauce“, so die Nachwuchsköchin. Beide können es kaum erwarten von der Suppe zu kosten. „Die ist bestimmt super lecker. Ich mag alles außer Oliven und Lakritz“, verrät Leeya.

Auch die Jungs haben viel Spaß am Schnippeln, Putzen und Schälen. Florian (6) bearbeitet eine Kartoffel fachmännisch mit dem Sparschäler und berichtet: „Kartoffeln schälen kann ich besonders gut. Das mache ich auch immer mit meinem Papa. Am liebsten paniere ich aber Schnitzel“.

Das gemeinsame Kochen der Erntedank-Suppe greift zum einen das aktuelle Unterrichtsthema auf, in dem die Kinder allerlei Wissenswertes über Frucht-, Wurzel- und Blattgemüse erfahren. „Zum anderen stärkt so eine Aktion auch das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe“, erläutert Sabine Weuthen. In der Tat sind alle Kinder der Klasse, ob mit oder ohne gesteigerten Förderbedarf, mit dem gleichen Feuereifer bei der Sache. „Die Inklusion funktioniert bei uns hervorragend“, so Weuthen, die Unmengen von Gemüsewürfeln in einen riesigen Kochtopf gibt.

Der angenehme Duft wird immer intensiver und den ersten läuft schon das Wasser im Munde zusammen. Doch eine gute halbe Stunde muss die frische, bunte Mischung noch köcheln. Nach einem kleinen Wortgottesdienst für die 25 Kinder ist es schließlich soweit. Mit lautem Klappern werden Teller, Servietten und Löffel verteilt. Was dann folgt ist eine Rarität in einer Grundschulklasse – Stille. Nur hier und da hört man ein leises „Mmmh“.

(Report Anzeigenblatt)