Zertifikat für den Naturpark

Seit 1965 gibt es den Naturpark Schwalm-Nette, seit 2008 gehört er zu den rund 70 zertifizierten „Qualitäts-Naturparks“ bundesweit – dieses Gütesiegel wird vom Bundesverband für fünf Jahre vergeben und ist Voraussetzung, um Fördergelder und Projekte zu realisieren und eine Naturparkschau ausrichten zu können.

Ein umfangreicher Fragenkatalog musste von den Mitarbeitern des Naturparks Schwalm-Nette ausgearbeitet werden, nun sind zusätzlich noch zwei sogenannte Qualitäts-Scouts angereist, um in zwei Tagen vor Ort die Stärken und Schwächen des Naturparks zu bewerten. Ihr Urteil ist maßgeblich für die Re-Zertifizierung. „Wir befinden uns nun zum dritten Mal auf dem Weg der Re-Zertifizierung, die natürlich Selbstbestätigung ist und ein professionelles Marketing ermöglicht. Grundsätzlich gilt unser Interesse dem Schutz und Erhalt der Natur und dem Angebot eines Ortes der Naherholung für viele Menschen“, betont Naturpark-Verbandsvorsteher Dr. Andreas Coenen.

Der Einzugsbereich des Naturparks Schwalm-Nette umfasst rund 8,8 Millionen Menschen und gilt als „Tor zum Niederrhein“. Besonders bei schönem Wetter entsteht hier ein für die Größe des Naturparks hoher Besucherdruck. „Das können größere Naturparks natürlich einfacher verteilen“, weiß Naturpark-Geschäftsführer Michael Puschmann.

Sehr gut angenommen werden die neun seit 2012 existierenden sogenannten Premiumwanderwege, die hier im Flachland als Alleinstellungsmerkmal des Naturparks geltend gemacht werden können, machen sie doch ihrem Namen „Wasser.Wander.Welt“ alle Ehre. „Die facettenreiche Landschaft wird den Besuchern hier hervorragend vermittelt“, betont Tobias Schmitz vom Niederrheintourismus.

Das sehen auch die beiden Qualitätsscouts Jan Lippke vom Naturpark Sternberger Seenland und Holger Wagner vom Naturpark Südschwarzwald so. Beide zeigen sich zudem besonders von den sogenannten Naturpark-Kitas beeindruckt. „Ich kann sicher schon verraten, dass der Re-Zertifizierung zum Qualitäts-Naturpark nichts im Wege steht, denn hier wird sehr gute Arbeit geleistet“, verrät Jan Lippke dann auch augenzwinkernd.

Aber auch Empfehlungen zur Optimierung werden die beiden Scouts aussprechen. Denn die Möglichkeiten des Naturparks zu weiteren Projekten würden längst noch nicht umfassend ausgenutzt, hier könnte mehr umgesetzt werden, wenn es mehr Personal gäbe. Das weiß auch Michael Puschmann, zumal er als Qualitäts-Scout ebenfalls deutschlandweit andere Naturparks prüft. „Unser Naturparkplan ist von 2015 und eigentlich auf zehn Jahre ausgerichtet –wir selbst schauen dennoch bereits alle drei Jahre, was bereits umgesetzt worden ist.“

Michael Puschmann würde sich beispielsweise noch weitere Naturpark-Kitas in der Region wünschen. „Aber unseren in diesem Zusammenhang selbst gesetzten Auftrag seitens des Naturparks könnten wir rein personell dann nicht mehr erfüllen, und all unsere Projekte sind auf eine Weiterführung auch nach der Projektzeit ausgerichtet“, sagt er.

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Umso wichtiger sei die Re-Zertifizierung, betont Sylvia Wagner, denn mit den verschiedenen Fördermitteln könne auch in personeller Hinsicht sicher einiges erreicht werden. Eine weitere Empfehlung der beiden Qualitäts-Scouts ist, dass der Bereich „Kulinarik“ in der Region noch ausreichender „bespielt würde“, wobei es hier schon sehr gute Ansätze gebe. „Wir freuen uns deshalb besonders auf unseren ersten Naturpark-Markt im August am De Wittsee – auch hier wäre es unser Ziel, diese Märkte so aufzubauen, dass sie sich dauerhaft etablieren“, erklärt Michael Puschmann. Und der Ausbau der Wanderwege als Premiumwanderregion sei ebenfalls ein Ziel für die nächsten Jahre.

In der Wartburg in Eisenach steht nun im September die bundesweite Zertifikatsübergabe an.

(Report Anzeigenblatt)