Königsnatter im Garten

Besonderer Einsatz für die Amerner Feuerwehr am Mittwochmorgen: Gegen 9.30 Uhr meldete ein Anwohner der Dorfstraße in Amern, dass sich in seinem Garten eine mehr als einen Meter lange Schlange befinde.

Er hatte aus dem Fenster in den Garten gesehen, weil er erwartete, dass seine Mutter aus dem Nachbarhaus jede Minute über diesen Weg zu ihm kommen würde.

Stattdessen schlängelte sich eine Schlange zwischen Terrasse und Rasen durch den Garten. Gemeinsam mit den Feuerwehrleuten stülpte er ein Speißfass über das Tier.

In solchen Fällen wird vom Kreis Viersen René Liedtke aus Nettetal hinzugezogen. Er ist Sachverständiger für Reptilien für das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, das für den Artenschutz zuständig ist. Er rückte mit einem Transportbehälter und einem Schlangengreifer an. Als er das Faß hochhob, entspannte sich seine Miene aber sofort, und er griff beherzt mit der Hand zu. „Es ist eine Königsnatter.“ Die Würgeschlange könne bis zu 1,50 Meter lang werden und sei fast ausgewachsen. Sie – wahrscheinlich handele es sich aber nicht um eine „sie“, sondern um einen „er“ – sei topfit. Nach dem Artenschutzgesetz sei die Haltung eines solchen Tieres nicht meldepflichtig. Auf Anfrage müsse man aber nachweisen können, wo man sie herhabe. Die Schlange werde nun wie eine Fundsache behandelt und müsse sechs Monate bei ihm bleiben, falls sich kein Besitzer melde. Nach sechs Monaten könne das Tier an einen neuen Halter vermittelt werden. Nach knapp einer Stunde ging der Einsatz für die Feuerwehr so mit einem Aufatmen zu Ende.

(Report Anzeigenblatt)