Glasfaserfrist wurde verlängert

Die Bürgermeister der Westkreis-Gemeinden setzen sich dafür ein, dass ihre Orte an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Am 16. Januar sollten sich 40 Prozent der Anwohner in Waldniel, Brüggen, Bracht, Heidhausen, Amern, Kranenbruch Overhetfeld, Teilen von Alt-Niederkrüchten und Venekoten für einen Glasfaser-Anschluss entschieden haben. Das ist nicht passiert. Die Werte in den einzelnen Bezirken waren unterschiedlich, bewegten sich aber eher im Bereich von 20 Prozent.

Doch die Bürgermeister der drei Gemeinden – Michael Pesch (Schwalmtal, CDU), Kalle Wassong (Niederkrüchten, parteilos) und Frank Gellen (Brüggen, CDU) – haben sich weiter ins Zeug gelegt, weil sie unbedingt möchten, dass ihre Orte Zugang zum schnellen Internet bekommen. Sie haben mit der Deutschen Glasfaser vereinbart, dass die Anmeldefrist bis zum 3. April verlängert wird.

Es gehe nicht darum, einem bestimmten Unternehmen das Wort zu reden, betont Gellen – im Gegenteil. Momentan sei allerdings die Deutsche Glasfaser das einzige Unternehmen, das Glasfaser bis ins Haus verlege – mit den entsprechenden Up- und Download-Geschwindigkeiten. Wichtig sei, diese Leitung jetzt erst einmal zu bekommen. „Wenn in zwei Jahren der Vertrag ausläuft, kann man auch zum alten Anbieter zurückkehren oder einen neuen nehmen, der dann vielleicht ebenfalls Angebote im Glasfasernetz macht“, sagt er.

„Das schlechteste Argument ist, zu sagen: Ich warte ab“, erklärt Schwalmtals Planungsamtsleiter Bernd Gather. „Wenn mehr als 60 Prozent der Anwohner jetzt zögern, dann schauen 100 Prozent in die Röhre.“

Selbst, wer für sich entschieden habe, nicht im Internet zu surfen, niemals zu streamen statt fenzusehen und auch keine Kinder zu bekommen, die nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch für den Schulunterricht mit der modernen Technik umgehen, der werde in kurzer Zeit davon eingeholt, dass die herkömmlichen Leitungen nicht mehr genug Leistung hergeben werden. Dinge wie die Hausarztpraxis via Tablet-Computer werden in absehbarer Zeit kommen. Auch die Entwicklung des Smart-Home schreitet immer weiter voran, Pflegedienste können in Zukunft online mit ihren Patienten kommunizieren.

Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch hat ein Beispiel im direkten Umfeld – seine Tochter studiert in Kassel. Sie sitzt Zuhause vor dem PC, um der Vorlesung zu folgen. „Das ist da völlig normal“, sagt er.

Noch sei es ein Plus bei Vermietung als auch Verkauf, die schnelle Internet-Leitung in einer Immobilie anbieten zu können, erklärt Gather. Schon bald aber werde es ein Verkaufs- oder Vermietungs-Hemmnis sein, sie nicht anbieten zu können. „Zentralheizung war ja vor 50 Jahren auch noch nicht selbstverständlich, heute würde niemand mehr eine Wohnung ohne sie wollen“, erklärt er.

(Report Anzeigenblatt)