Willkommen, Uhu!

Er ist wieder da: „Der Uhu wurde schon öfter hier gesichtet“, freut sich Ansgar Reichmann von der Biologischen Station Krickenbecker Seen. Mit zwei Nisthilfen will die Biologische Station die größte Eulenart zum Brüten animieren.

Überall in NRW ist die einst fast ausgestorbene größte Eulenart, wie aus dem 4. Landes-Umweltbericht hervorgeht, auf dem Vormarsch. Auch im Naturpark-Schwalm-Nette. Brutversuche freilich schlugen fehl. Deshalb will die Biologische Station den Uhus mit zwei eigens angefertigten Nisthilfen unter die Flügel greifen.

„Wir haben anderswo schon öfter erlebt, dass Uhus solche Nisthilfen annehmen“, berichtet Bernd Bäumer. Der Eulenexperte hat die so genannten Eulenplattformen, flache Holzkästen mit Stahlgestell, bestreut mit Rindenmulch, konstruiert. „Das ist schon ein imposantes Bild, wenn so ein großes Uhuweibchen in der Nisthilfe an einem Baum brütet, und wenn es sich duckt, sieht man von Weitem nur noch die großen Federohren übern Kastenrand lugen“, schwärmt Bäumer.

Imposant ist er tatsächlich, der Uhu: Weibchen werden mit über 70 Zentimetern etwas größer als Männchen, wiegen drei bis vier Kilo und haben eine Flügelspannweite von etwa 1,80 Metern. Die großen Eulen können weit über 20 Jahre alt werden. Seit den 1970-er Jahren breiten sie sich wieder aus, auch dank Auswilderungen.

Brutversuche rund um Nettetal in Gruben- und Kuhlenwänden am Grenzübergang Schwanenhaus und im Naturschutzgebiet Brachter Wald scheiterten bislang. „Im Flachland versuchen sich Uhus auch als Bodenbrüter, aber das kann kaum gutgehen“, erläutert Reichmann. Die Gründe: „Wildschweine und Füchse sind Gefahren für Jungvögel am Boden, vor allem aber Spaziergänger und Radfahrer, die in Naturschutzgebieten nicht auf den Wegen bleiben, und Hunde, die verbotenerweise frei rumstreunen.“ Brutversuche auf Kirchtürmen im Kreisgebiet scheiterten ebenfalls.

Zwei ideale Nistplätze werden die Rieseneulen nun hier im Naturschutzgebiet vorfinden: „Wir befestigen in diesen Tagen die beiden Eulenplattformen an geeigneten Bäumen“, kündigt Bäumer an.

(Report Anzeigenblatt)