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Krankenhaus Nettetal: Schließung der Notfallpraxis eine Herausforderung: Auf jeden Fall längere Wege

Krankenhaus Nettetal: Schließung der Notfallpraxis eine Herausforderung : Auf jeden Fall längere Wege

„Das Geheimnis von Veränderungen ist, deine gesamte Energie zu fokussieren, nicht um Altes zu bekämpfen, sondern um Neues zu erschaffen“. Mit diesem Zitat von Sokrates stellte Dr. Michael Leenen sein Vorhaben in der Zentralen Patientenaufnahme (ZPA) vor einem halben Jahr seinen Kollegen vor.

Seit Mitte August leitet der Notfallmediziner die ZPA im Städtischen Krankenhaus Nettetal. Die Strukturen interner Abläufe patientenorientiert zu verbessern und Prozesse zu optimieren sind dabei erklärte Ziele des Chirurgen für die Nettetaler ZPA.

Gerade in der Zentralen Patientenaufnahme komme es auf optimierte Strukturen und eine bestmögliche Erstversorgung der Notaufnahmen an, erklärte Jörg Schneider, Geschäftsführer des Krankenhauses. Aus diesem Grund bestellte Schneider zusätzlich zum chirurgischen Facharzt Dr. Sonja Hilkes in die Aufnahme. Seit Dezember unterstützt die Fachärztin für Allgemeinmedizin das Ärzteteam auf der internistischen Seite.

Die Schließung der Notdienstpraxis im Nettetaler Krankenhaus zum 1. April ist eine besondere Herausforderung für Leenen und sein Team. „Wir bedauern den Entschluss der kassenärztlichen Vereinigung“, sagt Schneider. „Vor allem wird es für die Patienten schwierig, einzuschätzen, mit welchen Beschwerden sie nach wie vor zu uns kommen sollten und welche eher etwas für die hausärztlichen Notdienste sind“, ergänzt Leenen.

Das Verständnis, dass jeder Patient bei stark empfundenen Beschwerden den kürzesten Weg auf sich nimmt, um Hilfe zu bekommen, ist auf Krankenhausseite groß – zumal die Grefrather, Brachter oder Brüggener Bürger ab April im Vergleich einen längeren Anfahrtsweg nach Dülken zur Notdienstpraxis haben.

Allerdings wird es nach Schließung der Nettetaler Notdienstpraxis zunehmend schwierig werden, im hektischen Notfallbetrieb in der Zentralen Patientenaufnahme, allen Patienten gerecht zu werden. „Wir können beispielsweise keine Medikamente verordnen. Das können nur die Hausärzte aus der Notdienstpraxis. Ich glaube, das ist vielen Patienten nicht bewusst“, ist sich der Leiter der ZPA sicher. Auch die Wartezeiten könnten sich für den ein oder anderen wieder verlängern, der zuvor mit seinen Beschwerden zum diensthabenden Hausarzt weitergeleitet wurde, da die Erstversorgung von Notfällen an erster Stelle steht.

Gleichzeitig allerdings vertraut Dr. Michael Leenen aber auf die Kompetenz seines Teams: „Ich habe hier eine hochkompetente Mannschaft, die nicht nur über fachliches Know How verfügt, sondern auch das Fingerspitzengefühl hat, um Patienten die kommende Situation zu erklären.“

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Zudem wird die Krankenhausleitung rechtzeitig eine Information über die neuen Begebenheiten und etwaigen Folgen für die Patienten herausgeben. „Uns liegt es einfach sehr am Herzen, dass jeder über die möglichen Veränderungen durch die Schließung der Notdienstpraxis an unserem Haus im Detail informiert ist.“

Im Zuge der anstehenden Veränderungen durch den Wegfall der Notdienstpraxis auf der einen und durch den Neustart von Michael Leenen auf der anderen Seite, beauftragt Schneider Mitte des Jahres eine Befragung der Patienten in der ZPA.

Eine Patientenbefragung war in diesem Jahr ohnehin wieder geplant. „Durch die Neuerungen in unserer Aufnahme, ist es uns wichtig, gezielt die Meinung der ZPA-Patienten einzuholen und so gegeben falls direkt im Zuge der Prozessoptimierungen nachjustieren zu können“. Da sind sich Jörg Schneider und Dr. Michael Leenen einig.

(Report Anzeigenblatt)