Die 100er Marke ist geknackt

Der Verein „Zapuh Grenzland“, der sich auf das sensible Thema „Sterben“ spezialisiert hat, konnte jetzt sein 100. Mitglied begrüßen.

Ein Verein, der sich das Thema „Sterben“ auf die Fahnen geschrieben hat, hat es nicht leicht, Mitglieder zu gewinnen. Sollte man meinen. Der „Zapuh Grenzland“ zeigt, dass es anders ist. Der Verein, der Ende September 2015 gegründet wurde, hat im März sein 100. Mitglied aufgenommen: Heike Thissen, die gerade eine Ausbildung zur Betreuungsassistentin absolviert hat.

Heike Thissen wird Mitglied, weil sie einer Hospizbegleiterin begegnet und fasziniert davon ist, „was die ehrenamtlichen Helfer leisten“. Mit ihrer Mitgliedschaft will sie dazu beitragen, „dass Betroffene auch weiter von Zapuh unterstützt werden können.“

Ihre Motivation ist so geweckt, dass sie überlegt, Hospizhelferin zu werden und den nächsten Hospizkurs im November zu besuchen.

Fast wäre der Brüggener Bürgermeister Frank Gellen 100. Mitglied geworden; nun eröffnet er mit seiner Mitgliedschaft beim Hospizverein die nächste Hundertermarke. Er wird Zapuh-Mitglied, weil für ihn auch der letzte Weg eines Menschen zum Leben gehört. „Dieser Weg sollte möglichst optimal begleitet und in Würde erfolgen können“, erläutert Gellen. „Da die Gemeinde Brüggen bereits seit längerer Zeit intensiv versucht, die medizinische Grundversorgung und alle damit zusammenhängenden Dienstleistungen zu verbessern, erscheint auch die Unterstützung eines Vereins, der sich um einen Teilbereich dieser Aufgabe – nämlich die Begleitung auf dem letzten Abschnitt des Lebens – kümmert, logisch.“

Auch die neue Geriaterin in Brüggen, Bettina Reuter, die im Hausarztzentrum das Palliativteam ergänzt, unterstützt Zapuh Grenzland mit ihrer Mitgliedschaft. „Wir gehen also gut die 200er Marke an“, bemerkt Vorsitzender Josef Kriegers schmunzelnd. „Mit einer Altersmedizinerin im Boot stellt sich Zapuh weiter professionell der demographischen Entwicklung, die auch unsere Region mit Macht erreicht.“ Hospizarbeit brauche solche Verbündeten aus Politik und Wirtschaft, aus dem Gesundheitswesen, aus den Kirchengemeinden und anderen Verbänden in der Region. In vielen Hospizvereinen sind es die Zivilgemeinden als Ganze, die Mitglied werden: Sie fördern die Arbeit auch finanziell und durch Sachleistungen, wie das zur Verfügung stellen von Räumen. Hospizarbeit braucht neben Freunden und Förderern auch Mitglieder, die als Hospizbegleiter oder als Kooperationspartner der Versorgung den Weg der Begleitung am Lebensende miteinander gehen.

Der Zapuh Grenzland freut sich sehr über die neuen Mitglieder und auf ihr Engagement für ambulante Hospizarbeit. Die Mitgliedschaft als Einzelmitglied kostet 24 Euro im Jahr, Institutionen unterstützen Zapuh mit 150 Euro im Jahr. Informationen zur Arbeit und zur Mitgliedschaft auf www.zapuh.de oder direkt bei der zuständigen Koordinatorin Ida Lamp unter 02163/ 5749 177.

(StadtSpiegel)