Zurück im Wohnzimmer

Zurück im Wohnzimmer

Wer kann das belgische Team auf dem Weg zur fünften Titelverteidigung in Folge schlagen? Darum geht es ab Donnerstag bei der 27. Auflage der Dreiband-Billard Weltmeisterschaft der Nationalmannschaften in der Viersener Festhalle.

Schier übermächtig scheinen Eddy Merckx und Frédéric Caudron. Das belgische Billard-Duo will bei der WM in Viersen wieder den Titel holen. Doch geht es nach Michael John, wäre auch das deutsche Team mal wieder an der Reihe: „Es wäre schön, wenn wir unsere sportliche Durststrecke beenden könnten. Aber das wird schwer“, so der Präsident der Deutschen Billard-Union (DBU).

Dabei sind die deutschen Spieler gut vorbereitet. Bereits am morgigen Montag reisen sie nach Viersen, um sich hier auf das Turnier einzustimmen. „In diesem Jahr sind die Billardtische mit einem neuen Stoff bespannt. In der Musikschule können wir darauf trainieren. Das ist schon ein kleiner Wettbewerbsvorteil für uns“, sagt Christian Rudolph, der gemeinsam mit Dustin Jäschke im Team „Deutschland B“ am Donnerstag, 18. Februar, um 12 Uhr, eines der Eröffnungsspiele bestreiten wird - und zwar gegen Österreich.

Team „Deutschland A“ bilden in diesem Jahr Profispieler Martin Horn und Stefan Galla. Beide waren schon etliche Male in Viersen mit von der Partie.

„Für uns ist es, als käme man nach Hause in sein Wohnzimmer“, beschreibt Stefan Galla seine Gefühle, wenn er an die WM in Viersen denkt. „Die Atmosphäre hier ist einmalig und mit keinem anderen Turnier auf der Welt zu vergleichen.“

Das sieht auch Bürgermeisterin Sabine Anemüller so, die als Zuschauerin schon einige Male hinter der Bande saß. „Wenn die Nationalhymnen erklingen, bekommt man schon Gänsehaut“, sagt Anemüller. Sie freut sich, dass mit der Sparda-Bank eine „Retterin“ gefunden wurde, die das Turnier in Viersen bis einschließlich 2018 mit ihrem Sponsoring gesichert hat. Die rund 12 500 Euro, mit der die Stadt Viersen bislang das Turnier unterstützte, gibt es in diesem Jahr nämlich nicht mehr. „Die WM in Viersen ist jedoch ähnlich wie das Hochsprung-Meeting oder das Jazz-Festival von enormer Bedeutung, wenn es um das Image der Stadt geht. Man kann diese Bedeutung zwar nicht in Heller und Pfennig umrechnen, aber für die Außenwirkung unserer Stadt sind solche Leuchtturm-Veranstaltungen wichtig“, so Anemüller. Und auch über das Jahr 2018 hinaus rechnet Anemüller mit dem Verbleib der WM in Viersen: „Wenn man so einen starken Partner wie die Sparda-Bank an seiner Seite hat, sehe ich der Billard-WM-Zukunft in unserer Stadt sehr gelassen entgegen.“ Ob dann immer noch Eddy Merckx und Frédéric Caudron als Favoriten ins Rennen gehen, steht noch in den Sternen.

(Report Anzeigenblatt)