Landschaft, die Autoren in Bann zieht

Landschaft, die Autoren in Bann zieht

Gemütlich im Strandkorb den Ostseewellen lauschen und ein gutes Buch lesen: gibt es im Urlaub etwas Schöneres? Und wenn man dann noch weiß, dass vor Jahrzehnten der Autor eben dieses Buches denselben Blick genossen und seine Spuren hier im weißen Sand hinterlassen hat.

Kreis Viersen (djd).

Literatur-Fans, die dieses besondere Flair erleben möchten, sind im Seeheilbad Graal-Müritz in diesem Sommer goldrichtig.

Seit jeher zog der kleine Ort an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns Schriftsteller in seinen Bann. Sie waren fasziniert von der Schönheit der Landschaft und der Nähe zum Meer und haben wunderbare literarische Erinnerungen an diese Zeit hinterlassen. Erich Kästner etwa verbrachte hier als Jugendlicher unbeschwerte Sommer und setzte Graal-Müritz im zweiten Teil des Kinderbuchklassikers „Emil und die Detektive“ ein Denkmal. Franz Kafka lernte zwischen Ostsee und Küstenwald seine letzte große Liebe, Dora Diamant, kennen.

Bereits zum sechsten Mal lädt Graal-Müritz jetzt zur Literaturwoche in der malerischen Kulisse des geschichtsträchtigen Seebades ein. Vom 4. bis 9. Juni wird Gästen ein unterhaltsames, abwechslungsreiches Programm geboten mit Lesungen, Lyrik, literarischen Rundgängen und kleinen Zeitreisen in die Sommerfrische-Kultur von damals. Alle Termine und ausführliche Informationen zu den berühmten Seebad-Besuchern finden Interessierte unter www.graal-mueritz.de.

Beim Rundgang durch Graal-Müritz gibt es unzählige Gelegenheiten, sich von der Geschichte berühren zu lassen. Das Urlaubsdomizil der Familie Kästner etwa steht noch heute in der Strandstraße 16 im Ortsteil Müritz-Ost. Lediglich der Name hat sich geändert. Aus der „Pension Meeresblick“ von damals wurde zwischenzeitlich die „Villa Martha“. Hans Fallada verbrachte als Jugendlicher mehrere Sommer mit seiner Familie in einer typischen Graaler Büdnerei und schrieb später ausführlich darüber.

Ein wunderbarer Ort, um die Seele baumeln zu lassen, ist auch die Bäderbibliothek in der Fritz-Reuter-Straße. Sie liegt im ehemaligen Sommerhaus „Ithaka“ des Schriftstellers Rudolf Presber. Hier kann man in aller Ruhe neue Lieblings-Schmöker finden und im Garten, bei einer Tasse Kaffee, direkt los lesen.

Ein Tipp: Auch außerhalb der Literaturwoche heißt es jeden Mittwoch: „Frei heraus! –

Lyrikzeit im Park“. In der Saison treffen sich Mitarbeiter der Tourismuszentrale mit Gästen und Einheimischen an der Lyrik-Buche im Rhododendronpark, um ab 10 Uhr Worte berühmter Dichter oder auch eigene Kreationen zu Gehör zu bringen – ein echtes Vergnügen. Also, nichts wie los an die Ostsee.

(Report Anzeigenblatt)