Als Hirte beim Krippenspiel

Als Hirte beim Krippenspiel

Alle Jahre wieder werden die Besucher des idyllischen Weihnachtsmarktes von Schloss Dyck an den verschiedenen Stationen des lebendigen Krippenspiels durch den Schlosspark geführt. Seit neun Jahren ist unsere Mitarbeiterin Christiane Samuel Teil dieser Darstellertruppe, diesmal als Hirtin.

Das lebendige Krippenspiel von Schloss Dyck ist mittlerweile weit über die Region hinaus bekannt. Viele Besucher kommen jedes Jahr an einem der vier Adventswochenenden nur wegen dieser Darbietung. Seit neun Jahren findet es in der heutigen Form statt. Zu Stoßzeiten, also wenn in den Nachmittagsstunden besonders viele Besucher den Weihnachtsmarkt besuchen, findet alle 20 Minuten eine Führung mit einem der vier Hirten statt. So viele müssen wir sein, denn die Runde durch den Park dauert ebenfalls 20 Minuten und dann müssen wir ja auch wieder zurück zum Ausgangspunkt. Da kommen an einem Tag schon einige Kilometer zusammen.

Natürlich gibt es auf Schloss Dyck Maria und Josef, einen Engel, die drei Weisen aus dem Morgenland, und auch in jedem Jahr lebende Tiere – eben alles, was zu einem richtigen Krippenspiel dazu gehört. Wirklich einzigartig ist die Atmosphäre, die besonders in der Dämmerung, wenn der Weg durch den Park liebevoll mit Kerzen und Lichterketten illuminiert ist, die meisten Besucher in ihren Bann zieht. Ein Großteil der Laiendarsteller stammt aus Schwalmtal, einige kommen aus Düsseldorf, Köln und Aachen. Viele spielen seit Jahren mit und treffen sich nur einmal im Jahr an den vier Adventswochenenden auf Schloss Dyck. Uns alle eint, dass wir die Zuschauer mit dem Krippenspiel begeistern und die klassische Weihnachtsgeschichte immer wieder in Erinnerung rufen wollen: echte Weihnachtsstimmung abseits von Kommerz.

Einer meiner „Hirtenkollegen“ ist Hans-Reinhold Mayer (55) aus Amern. Er ist seit acht Jahren dabei. „Für mich bedeutet das Krippenspiel eine schöne und teilweise sogar ergreifende Abwechslung vom Alltagsstress – ich freue mich bei jeder Führung darüber, wenn ich merke, wie die Menschen immer ruhiger werden und sich die feierliche Stimmung auf sie überträgt. Wenn sie dann an der letzten Station sichtlich ergriffen sind, ist das für mich immer der schönste Moment“, sagt er.

Den Hirtenbart lässt er jedes Jahr extra fürs Krippenspiel wachsen. Das muss ich als Hirtin natürlich nicht, aber auch ich bereite mich jedes Jahr aufs Neue kurz vor dem ersten Adventswochenende auf die Rolle vor: Ich suche die verschiedenen Bestandteile meines Kostüms aus dem Schrank zusammen, hole die dicken Wanderstiefel aus dem Abstellraum, gehe im Geist den Text nochmal durch, den wir als Hirten an jeder Station sprechen. Und ich freue mich auf die ganz besondere Stimmung, die wir gemeinsam während einer Krippenspielführung für unsere Zuschauer entstehen lassen und die beim gemeinsamen Singen aller drei Strophen von „Ihr Kinderlein kommet“ im Stall von Bethlehem ihren Höhepunkt findet. Alle Jahre wieder gehört das lebendige Krippenspiel für mich ganz fest zum Advent.

(Report Anzeigenblatt)