Die Kreuzfahrt fest im Blick

Die Kreuzfahrt fest im Blick

Das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln verhilft Patienten mit einer neuen Möglichkeit der Prothesen-Frühversorgung zu mehr Mobilität.

Noch ist weder seine Wunde am Beinstumpf verheilt, noch eine weitere in der Leiste. Dennoch ist Peter Dotzenroth voller Optimismus, dass er zu seinem 80. Geburtstag im nächsten Jahr eine lang geplante Kreuzfahrt nach St. Petersburg machen wird. Damit er dies nicht im Rollstuhl erleben muss, sondern stehend und laufend, setzt Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am St. Irmgardis-Krankenhaus, auf eine neue Möglichkeit: die sogenannte Prothesen-Frühversorgung.

Starke Durchblutungs-Störungen in einem Bein waren das Problem. Sie machten es notwendig, sein Bein oberhalb des Kniegelenks zu amputieren. Das war Mitte Januar. „Es war schon ein ganz heftiger Schock, diese Amputation“, erzählt er. „Aber alles Jammern nützt doch nichts.“

Zur weiteren Behandlung kam Peter Dotzenroth dann Mitte Februar in die Süchtelner Geriatrie. „Früher hätte man gewartet, bis der Stumpf komplett verheilt ist und danach erst mit der Prothesen-Versorgung begonnen“, berichtet Hanns-Peter Klasen. „Mit dem Ergebnis, dass ein älterer Patient das Gefühl für Stehen und Laufen verloren hätte und mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr aus dem Rollstuhl gekommen wäre.“

Dies ändert sich jetzt dank der neuen Form der Frühversorgung. Hier wird der Patient – beginnend von der Amputation – in dem informellen Netzwerk „Ampunet“ einrichtungsübergreifend begleitet, um die Versorgung zu optimieren. Hanns-Peter Klasen ist Mitglied in diesem Netzwerk. Er setzt im St. Irmgardis-Krankenhaus eine Interims-Prothese ein, die von Prothesen-Hersteller Sanitätshaus Lettermann entwickelt wurde. „Auch wenn die Wunde am Stumpf noch einige Zeit zum Zuwachsen benötigt, beginnen wir bereits jetzt mit der Mobilisation“, erläutert Hanns-Peter Klasen.

Die eingesetzte Prothese entlastet die Wunde, so dass Peter Dotzenroth zunächst wieder Stehen lernt. Ergotherapeut Dario Leuchtenberg von der Reha Viersen, die im St. Irmgardis-Krankenhaus im Einsatz sind, ist sehr zufrieden mit den Fortschritten von Peter Dotzenroth. Der weitere Vorteil: sie hat ein gesichertes Kniegelenk. Damit wird ein Abknicken während der Übungen verhindert. Als nächster Schritt folgt nun ein Aufenthalt in der Reha.

(Report Anzeigenblatt)