Mit Leib und Seele
Kreis Viersen Mit einem Festakt und großem Zapfenstreich hat der Kreis Viersen Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel verabschiedet. Riedel hat den Zapfenstreich auf dem Platz vor dem Forum des Kreishauses abgenommen.
Angeführt hat den Zapfenstreich der langjährige stellvertretende Nettetaler Wehrführer Horst Peschkes.
Bei Einbruch der Dunkelheit marschierten die Kreisfeuerwehrkapelle sowie die Musikzüge der Feuerwehren Grefrath, Kaldenkirchen, Tönisberg und Tönisvorst auf. Geleitet wurden sie von Fackel- und Fahnenträgern der Feuerwehren aus dem Kreis Viersen. Mehr als 450 Beteiligte hatte der Zapfenstreich.
Zuvor hatte der Kreis zu einem Festakt ins Forum eingeladen. Dort nannte Landrat Dr. Andreas Coenen Riedel einen „Feuerwehrmann mit Leib und Seele“. Er habe sich besonders für die Brandschutzbedarfsplanung in den Kreis-Kommunen eingesetzt. „Sie haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Qualität des Brandschutzes sich nicht nur an der Zahl der roten Autos und der Feuerwehrleute messen lässt, sondern viele Faktoren und Beteiligte hat.“
Der Landrat hob außerdem Riedels unermüdliche Arbeit für die Nachwuchsförderung und seine Lobbyarbeit für eine bessere Renten- und Unfallversorgung der freiwilligen Feuerwehrleute hervor.
Coenen sprach von einem Kreisbrandmeister, der sich in ganz besonderer Weise durch seinen Charakter ausgezeichnet habe: „Für Sie ist die Tätigkeit als Feuerwehrmann nicht nur eine Erledigung von Aufgaben. Feuerwehren und deren Mitglieder – so Ihre feste Überzeugung – sind Teil der Gesellschaft und müssen sich ihres Vorbildcharakters bewusst sein.“
Riedel dankte den vielen Weggefährten und Ehrengästen: „Es war mir immer eine große Ehre und Freude, den Menschen und den Feuerwehrleuten im Kreis Viersen zu dienen. Im Vordergrund stand dabei immer die Sicherheit der Bürger und Kameraden. Sie zu verbessern, habe ich als meine Aufgabe gesehen.“
Persönlich besonders bewegt hat Riedel in seiner Amtszeit der tödliche Unfall des Feuerwehrkameraden Thomas Grumbach aus St. Tönis beim Orkan Kyrill im Januar 2007. Grumbach war im Einsatz während des Orkans von einem Baum getroffen worden.
Nachfolger Riedels wird Rainer Höckels. Der Nettetaler war zuletzt stellvertretender Wehrleiter bei der Stadt Viersen. Landrat Dr. Andreas Coenen übergab dem 46-jährigen im Rahmen des Festaktes die Ernennungsurkunde.
geboren 1955 in Düsseldorf
wohnt seit 1964 in Willich-Anrath
verheiratet, zwei Töchter
Kreisbrandmeister des Kreises Viersen
Vorsitzender im Kreisfeuerwehrverband Viersen
stv. Bezirksbrandmeister im Regierungsbezirk Düsseldorf
Mitglied in der vfdb (Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes)
Mitglied im Vorstand des VdF (Verband der Feuerwehren in NRW)
Studium der Wirtschaftswissenschaften in Duisburg und Mönchengladbach
1988 – 1998: Referent bei der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein
1998 – 2015 : Mitarbeiter bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich
seit 2015: freigestellt für die Aufgabe als Kreisbrandmeister
1973: Eintritt in den Löschzug Willich-Anrath
1992: Hauptbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Willich
1992 – 1998 : Wehrführers in Willich und Stadtbrandmeister
1999 : Kreisbrandmeister des Kreises Viersen,
seit 2009: stv. Bezirksbrandmeister im Regierungsbezirk Düsseldorf
Hobbys : Reisen, Wandern, Fahrradtouren, Kochen, Geschichte, katholische Theologie
Im Kreisfeuerwehrverband sind in den neun Wehren 2.400 Feuerwehrleute zusammengeschlossen. Davon sind 1.540 Aktive im Einsatzdienst, der Rest entfällt auf die Jugendfeuerwehr, die Feuerwehrmusik und die Alters- und Ehrenabteilungen. Die neun Feuerwehren in den Städten und Gemeinden sind in 29 Löschzüge und acht Löschgruppen organisiert.
Die 39 Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Viersen werden pro Jahr rund 3.100 mal zum Einsatz alarmiert. Auf Brände entfallen dabei etwa 20 Prozent der Einsätze, auf technische Hilfeleistungen etwa 57 Prozent. In den übrigen Fällen kommen die Feuerwehrleute bei gesundheitlichen Notfällen oder sonstige Fällen zum Einsatz.