Jeder braucht ein Zuhause

Jeder braucht ein Zuhause

„Jeder Mensch braucht ein Zuhause“: Unter diesem Thema begehen viele Pfarrgemeinden in der Region den Caritas-Sonntag am heutigen Sonntag. Die Caritas weist darauf hin, wie wichtig es ist, dass alle Menschen bezahlbaren Wohnraum finden.

Natürlich sei die Wohnungssituation im Kreis Viersen nicht zu vergleichen mit Metropolen wie Köln, Düsseldorf oder München, sagt Christian Schrödter, Vorstand des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen. „Aber obwohl an vielen Stellen gebaut wird, fehlen im Kreisgebiet nach Angaben der NRW-Bank bis zu 2.000 Wohnungen pro Jahr.“

Immer knapper werde öffentlich geförderter Wohnraum. Darauf hatte zuletzt die Stadt Viersen hingewiesen. „Es ist derzeit nicht besonders attraktiv, in öffentlich geförderten Wohnungsbau zu investieren. Angesichts der niedrigen Zinsen und weiterer Hemmnisse besorgen sich Investoren lieber Geld auf dem freien Kapitalmarkt, so dass sie ohne Mietpreisbindung bauen können“, erklärt Caritas-Vorstand Peter Babinetz.

Positiv sei, dass die Kommunen das Problem erkannt hätten. Der Caritasverband hebt zudem das Engagement vor allem der kommunal verbundenen Wohnungsgesellschaften, wie der GWG für den Kreis Viersen oder der VAB in Viersen, sowie vieler Wohnungsgenossenschaften hervor. Das betreffe nicht nur den Neubau, sondern auch die Investitionen in den Wohnungsbestand und in das Wohnumfeld.

„Die eigene Wohnung, das eigene Zuhause bietet Sicherheit und Geborgenheit – hier spielt sich das private Leben ab“, betont Christian Schrödter. Deshalb engagiere sich der regionale Caritasverband unter anderem in der Wohnanlage Höhenblick der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen an der Höhenstraße in Süchteln, im Wohnquartier Speckerfeld in Nettetal-Breyell (ebenfalls von der GWG) sowie in der Quartiersentwicklung in Willich-Schiefbahn.

Das Beispiel der in den 70er Jahren errichteten Wohnanlage Höhenblick mit 106 Sozialwohnungen zeige, wie positiv sich die vor inzwischen 19 Jahren begonnene Kooperation zwischen Caritas und GWG auswirke, erläutert Peter Babinetz. Eine hauptamtliche Mitarbeiterin des Caritasverbandes begleitet hier ein Team von engagierten Mietern im „Treffpunkt Höhenstraße“. Sie bieten ehrenamtlich zahlreiche Aktivitäten für die übrigen Mieter an – das reicht von wöchentlichen Frühstückstreffen bis zum Kräuterseminar, vom gemeinsamen Kochen bis zum jährlichen Sommerfest. Ein Schwerpunkt liegt auf Angeboten für Kinder und Jugendliche.

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Parallel dazu hat die GWG im Laufe der Jahre kontinuierlich in die vier Gebäudekomplexe investiert, um die Wohnqualität zu verbessern. Erst im letzten Jahr wurde mit großem finanziellen Aufwand die Wärmeversorgung energetisch saniert: Ein Blockheizkraftwerk sorgt nun dafür, dass die Energiekosten niedrig und für die Mieter bezahlbar sind.

Zudem habe die Kombination aus Beteiligung der Mieter und baulichen Maßnahmen dazu geführt, dass es keinen Vandalismus mehr in den Häusern gebe und sich die Bewohner wohl fühlten, so Christian Schrödter. Er greift das Motto des Caritas-Sonntags auf: „Jeder Mensch braucht ein Zuhause – das Beispiel aus Süchteln zeigt, wie dieses Grundrecht gut umgesetzt werden kann.“

(Report Anzeigenblatt)