Gaffen ist geschmacklos

Gaffen ist geschmacklos

Obwohl das Verhalten von Schaulustigen immer wieder angeprangert wird und auch zu strafrechtlichen Konsequenzen führen kann, sind so genannte Gaffer bei fast jedem Unfall vor Ort. Mit dem Smartphone. Live am Tatort sozusagen.

Jetzt hat die Feuerwehr Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Filmteam Blickfänger in einem Schockvideo zusammengefasst, wie sinnlos es ist, Fotos oder Videos von einem Unfall sofort ins Netz zu stellen. In dem Video merkt der Protagonist immerhin nach rund 3:30 Minuten, dass in dem verbrannten Unfallauto seine Mutter ums Leben kam.

„Völlig abgesehen davon, dass es eine Straftat ist, an einer Unfallstelle Foto- oder Filmaufnahmen zu fertigen, ist es auch pietätlos“, sagt die Viersener Polizeisprecherin Antje Heymanns. Wer gaffe, behindere Rettungsarbeiten und polizeiliche Ermittlungen. Die Polizei veröffentliche immer erst dann Informationen und möglicherweise Fotos zu Unfällen, wenn sichergestellt sei, dass die Angehörigen der Betroffenen verständigt und – falls notwendig – seelsorgerisch betreut seien. Wer Fotos verschicke oder in sozialen Netzwerken veröffentliche, laufe Gefahr, dass Angehörige auf diese Art von dem Unfall erfahren. „Es ist eine Straftat“, unterstreicht die Polizeisprecherin. „Und die Polizei im Kreis Viersen wird solche Straftaten konsequent verfolgen – wie sie es auch in der Vergangenheit bereits getan hat.“

(Report Anzeigenblatt)