Einmal genial daneben

Einmal genial daneben

Am 16. Juli startet ein Spin-Off der Sat1-Rateshow „Genial daneben“. Für Moderator Hugo Egon Balder keine große Sache. Für eine Extra-Tipp-Redakteurin aber ganz schön aufregend – und die Chance, den TV-Kollegen über die Schulter zu schauen.

Ergebnis: Die kochen auch nur mit Wasser. Und: Reicher werden kann man ... auch an Erfahrung!

Mit einem Schwanz hat alles angefangen. Genauer gesagt mit dem „Redaktionsschwanz“. In der Extra-Tipp-Redaktion hat der plötzlich im Raum gestanden. Also der Begriff, der den redaktionellen Kommentar im Anschluss an eine Gegendarstellung in der Zeitung bezeichnet. Der Redaktion sind prompt allerlei Interpretationsmöglichkeiten durch den Kopf gegangen.

Über Nacht ist mir dann die Idee gekommen: Der Begriff ist doch bestimmt etwas für die Sat.1-Promi-Ratesendung „Genial daneben“ mit Hugo-Egon-Balder. Ohne große Erwartung habe ich eine Mail an das „Genial daneben“-Redaktionsteam geschickt – und nur eine Woche später die Antwort erhalten: Der Redaktionsschwanz hat es in die engere Wahl geschafft. Und ich als Einsenderin solle bitte Fotos, Info, ein Kurzvideo und einen ausgefüllten Casting-Fragebogen schicken. Letzterer enthält übrigens Fragen wie „Würden Sie sich vor der Kamera ausziehen? Gar nicht, halb, ganz?“ Nanu, denke ich. Versteckte Kamera? Nein, es ist kein Witz, die Produktionsfirma will es scheinbar ganz genau wissen.

Aber: Wann bekommt man schon mal die Chance, den TV-Kollegen über die Schulter zu gucken? Also Kreuzchen gemacht und weg damit. Wenig später ruft der Redakteur der Produktion an und erklärt die Einzelheiten. „Genial daneben – das Quiz“ ist ein Spin-Off (Ableger) mit abgewandelten Regeln und – leider – Multiple Choice-Anwortauswahl.

Ein paar Tage später finde ich mich in den MMC Studios Köln ein. Pünktlich. Was man von der Einhaltung des Produktionszeitplans nicht behaupten kann: 16 Uhr Ankunft, dann Briefing, Studiobegehung, Maske und Kostüm, Warm-Up, 18.30 Uhr Aufzeichnung in Studio 34, ab 20 Uhr Abreise. Um es vorauszuschicken: Das anschließende Programm verschiebt sich um etwa 120 Minuten.

In der Zwischenzeit beschnuppern wir Kandidaten uns. Schick gemacht fürs Fernsehen hat sich kaum einer. Aufgeregt? Sind alle, aber nur ein bisschen. Manch einem knurrt der Magen – kein Wunder bei dem „VIP-Catering“: belegte Gummibrötchen, Schokoriegel, lauwarme Softdrinks. Was die Promis wohl bekommen? Irgendwann erfolgt das Briefing. Es geht in die Maske, zum Abpudern. Dann durchs Studio. Bitte die Stolperfallen beachten. Klar, macht sich nicht so gut, wenn man auf dem Weg zur Bühne vor laufender Kamera einen Sturzflug hinlegt.

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Zurück im Warteraum. Noch mal Nase pudern. Weiter warten. Sonja Zietlow verspätet sich, heißt es. Noch mehr Puder. Und warten. Gegen 19 Uhr schaut Hugo-Egon Balder rein: „Guten Morgen!“, grüßt er, plaudert mit uns Kandidaten und erklärt, dass es bald losgehe. Dann werden wir verkabelt. Schließlich ist es so weit. Wir gehen hinter die Bühne. Ein letztes Warten auf unseren Auftritt. Draußen sitzt schon das Publikum. Bis dahin relativ entspannt, bekomme ich jetzt weiche Knie.

Im selben Moment geht es raus, im Gänsemarsch auf die Kandidatenplätze. Hugo Egon Balder begrüßt das Publikum, dann kommen Hella von Sinnen, Sonja Zietlow, Wigald Boning und Hundeflüsterer Martin Rütter ins Studio. Der erste Kandidat geht auf die Bühne zu Hugo Egon Balder. Dann bin ich dran.

Wie schlau sind die Antwortvarianten? Ist Wigald Boning dem Begriff gewachsen? Macht Hella von Sinnen trotz des neuen Konzepts ihre Witze? Das alles soll hier nicht verraten werden – denn vielleicht schaut der eine oder andere die Sendung. Ob sich das lohnt? Ich sag mal so: Die Einstellung „Dabei sein ist alles“ ist hilfreich.

(Report Anzeigenblatt)