Briefmarken für guten Zweck

Briefmarken für guten Zweck

Noch immer gilt das Sammeln von Briefmarken als Männerdomäne – dabei gibt es seit 1986 den Verein „Frau und Philatelie“, dessen Vorsitzende Christine van Ratingen (73) seit Jahren mit dem Verkauf von gespendeten Marken zwei Mal im Jahr die action medeor unterstützt.

Zur Philatelie gelangte Christine van Ratingen eher auf Umwegen. Ursprünglich galt dem Sammeln von alten Geldscheinen und Münzen ihre Liebe, nach einem Einbruch in ihr Haus waren all ihre „Schätzchen“ auf einen Schlag weg. Sie begann, sich für Briefmarken zu interessieren.

„Damals war ich völlig ahnungslos von diesem Metier,“ erinnert sie sich. Aber nach mittlerweile 35 Jahren Sammelleidenschaft und 25 Jahren als Vorsitzende des überregionalen Vereins „Frau und Philatelie“ hat sich das natürlich geändert. Genauso wie die Tatsache, dass seit der Vereinsgründung sich zunehmend Frauen für das Hobby begeistern, das jahrzehntelang Männern vorbehalten schien. Immerhin gehören dem Verein europaweit 56 Frauen an – übrigens ist es der erste und einzige Briefmarkenverein für Frauen.

„Mich persönlich fasziniert beim Briefmarkensammeln vor allem, dass man viel wissen und lesen muss, um mit den eigenen Marken zu arbeiten. Immer wieder tauchen viele persönliche Geschichten bei der Recherchearbeit auf und berühren einen,“ sagt van Ratingen.

Seit vielen Jahren sind die weiblichen Philatelisten mit einem eigenem Stand und mit dem Café „Frauen auf Zack(e)“ auf der großen alljährlichen Briefmarkenmesse in Essen vertreten.

Besonders liegt Christine van Ratingen jedoch ihr Engagement für die action medeor am Herzen. Zweimal im Jahr organisiert sie das Sammeln von Briefmarken- und Ansichtskartenspenden, sortiert diese und verkauft sie für den guten Zweck auf dem niederrheinischen Großtauschtag der Nettetaler Briefmarkenfreunde, denen sie ebenfalls angehört. „Diese Großtauschtage sind immer im April und November, und wir spenden seit vielen Jahren den Erlös aus den Spenden komplett der action medeor, dem deutschen Medikamentenhilfswerk aus Tönisvorst – damit werden medizinische Projekte in Entwicklungsländern unterstützt,“ erklärt die rüstige Seniorin. Da nun der nächste Großtauschtag vor der Tür steht, freut sie sich über jede Spende von Briefmarken und Postkarten.

(Report Anzeigenblatt)