Am liebsten in der Natur

Am liebsten in der Natur

Was macht eigentlich eine Biologische Station? Aufklärung gibt die neue Ausstellung im Infozentrum Krickenbecker Seen.

Da wundert sich der Biologe Ansgar Reichmann: „Obwohl wir recht bekannt sind, wissen manche Leute wenig über uns, einige halten uns sogar für eine Behörde.“ Der Leiter der Biologischen Station Krickenbecker Seen verspricht deshalb „Einblicke in die Arbeit von Biologischen Stationen“ durch die neue Ausstellung im Infozentrum „Die Biologischen Stationen in NRW“.

Betreuung und Pflege von Naturschutzgebieten, Forschung in Flora und Fauna, Schaltstelle für den Naturschutz zwischen Politik und Kommunen, Landwirtschaft und Verbänden – diese Zuständigkeiten und Aufgaben haben die 40 nordrhein-westfälischen Biologischen Stationen, seit 2005 im Dachverband zusammengeschlossen.

„Unsere Biologische Station Krickenbecker Seen gibt es seit 30 Jahren, sie ist eine der ältesten in NRW, wir haben hier einzigartige Lebensräume“, sagt Reichmann und nennt ein Beispiel: „Im Naturschutzgebiet Brachter Wald lebt, und das ist so eine Art Markenzeichen für uns, der sehr seltene Ziegenmelker.“

Diesen Vogel gebe es in nennenswerter Zahl nur noch im Bereich der Biologischen Station Kreis Paderborn/Senne: „Da ist es natürlich sinnvoll, dass wir uns mit unseren Erfahrungen austauschen.“ Auch mit den Stationen in den Nachbarkreisen, dem Naturpark in Deutschland und in den Niederlanden arbeitet man laut Reichmann zusammen: „Unser Ziel muss es sein, die Naturschutzgebiete zu vernetzen.“

Über all diese Aufgaben informiert die Ausstellung ebenso wie über Flora und Fauna in den Regionen sowie über Probleme etwa durch intensive Landwirtschaft oder Monokulturen. Trotz verschiedenartiger Landschaften haben die Biologischen Stationen „im Prinzip immer dieselben Aufgaben, nämlich auf ein gesundes Gleichgewicht hinzuwirken zwischen Natur und Landwirtschaft, Schutzgebieten und Tourismus“.

Die Krickenbecker Station leistet diese Arbeit im Kreis Viersen, der Dachverband auf Landesebene; so vertritt Reichmann den Verband bei der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA). Für die Biologen freilich ist nach wie vor die tägliche Arbeit in und mit der Natur „die liebste Hauptaufgabe“, so Reichmann: „Flora und Fauna zählen, bewerten, kartieren und die Schutzgebiete betreuen und pflegen.“ Auch darüber informiere die Ausstellung.

(Report Anzeigenblatt)