Sergej Linz berät Männer und Frauen in Seminaren, wie man gekonnt und erfolgreich flirtet : „Bei IKEA trifft man keine Singles“
Valentinstag - der Tag der Verliebten. Doch viele wollten davon gar nichts wissen, saßen zu Hause und schoben „Single-Frust“. Tatsächlich ist es so, dass immer mehr Menschen auch im Kreis Viersen in Ein-Personen-Haushalten leben, es immer mehr Singles gibt.
Wir sprachen darüber im Rahmen unserer Mini-Serie „Mitten ins Herz“ mit Flirt-Coach Sergej Linz. Der 32-Jährige gibt Seminare darüber, wie man gekonnt und erfolgreich flirtet.
Extra-Tipp: Was sind das für Menschen, die Dich in Anspruch nehmen? Wie sieht ein typischer Klient aus?
Sergej Linz:
Obwohl in letzter Zeit immer mehr Frauen zu mir kommen, sind die meisten Klienten Männer. Der Jüngste war 16, der Älteste 69 (und hat in zwei Tagen einige Telefonnummern gesammelt). Es gibt nicht den „typischen“ Klienten, das finde ich ja so spannend. Häufig merken Menschen nach einer Trennung oder nach einem Misserfolg, dass sie Nachhilfe in Sachen Flirten brauchen. Oder sie stellen wiederholt fest, dass sie immer wieder gute Gelegenheiten verpassen und genug haben von ihrer Unsicherheit.
Warum glaubst Du, gibt es in Deutschland immer mehr Singles?
Sergej Linz:
Die meisten Menschen lernen weder in der Familie noch in der Schule, wie man mit dem anderen Geschlecht umgehen soll. Stattdessen bekommen wir hölzerne Stereotypen und Klischees auf der einen Seite, und soziale Tabus auf der anderen. Wenn wir nach draußen gehen, haben wir jeden Tag Tausende Gelegenheiten, neue, attraktive Menschen kennen zu lernen. Immer weniger Menschen sind bereit, etwas zu riskieren – weil sie Abweisungen viel zu Ernst nehmen zum Beispiel. Viele legen ihr Liebesleben in die Hände vom Zufall: „Irgendwann fällt mein Traumpartner einfach vom Himmel, ohne, dass ich dafür etwas tun muss.“ Doch mit der Hilfe des Zufalls klappt es halt nicht so oft.
Wo ist die beste Gelegenheit, eine Frau kennenzulernen?
Sergej Linz:
Dort, wo man ihr begegnet! Ob in der Einkaufsmeile, in der Mensa, im Bus oder auf einer Party: wenn Du eine attraktive Frau siehst, öffnet sich ein Zeitfenster, in dem es möglich ist, sie anzusprechen. Dieses Zeitfenster ist kurz, innere Bereitschaft ist gefragt. Diejenigen, die in solchen Momenten handeln, bleiben nicht lange Single. Der Ort selbst hat keine Erfolgsrelevanz. Der schlechteste Ort zum Flirten ist übrigens Ikea – die Wahrscheinlichkeit, dort einer Single--Frau zu begegnen, ist recht gering.
Was ist das Hauptproblem von Single-Männern, die es einfach nicht schaffen, eine Frau kennenzulernen?
Sergej Linz:
Unentschlossenheit. Viele Männer nehmen das Flirten und mögliche Abweisungen viel zu ernst. Negative Erlebnisse und Angst, sich vor anderen zu blamieren, blockiert oft die Lust, eine attraktive Frau anzusprechen. Das führt zu langem Zögern und Analysieren, wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, schließlich will man nichts Falsches machen oder sagen.
Sie denken: „Solange ich keinen Misserfolg habe, kann ich mich in der Illusion wähnen, dass ich erfolgreich bin und es eigentlich gar nicht nötig habe, sie anzusprechen“.
Betrachtet man das Flirten jedoch als ein spannendes Spiel, ist es mit der Zeit aber viel leichter, den nächsten Zug zu machen.
Wie viele Körbe hast Du Dir selbst schon geholt?
Sergej Linz:
Die genaue Zahl kenne ich nicht, aber es waren einige Tausende.
Was ist Dein bester Flirt-Tipp?
Sergej Linz:
Deine Unsicherheit sieht man Dir von außen nicht an. Gewöhne es Dir an, bei jeder Gelegenheit schöne Frauen anzusprechen – also die, die Dir am besten gefallen. Frag sie nach der Uhrzeit oder nach dem Weg und verabschiede Dich anschließend. So wirst Du mit der Zeit immer entspannter und sicherer im Gespräch mit ihnen. Nach einer Weile wirst Du merken, dass Du schon fast von selbst anfängst, fließend in den Flirt überzugehen. Und Du wirst feststellen, dass viele zurück flirten.
