Drogenberatung warnt vor Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen: Über Alkohol sprechen

Drogenberatung warnt vor Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen : Über Alkohol sprechen

Dem Straßenkarneval sahen viele Eltern mit gemischten Gefühlen entgegen - zum Teil leider zu Recht. Was den Umgang mit Alkohol betrifft, rät Dietmar Lufen, Koordinator des Fachbereichs Prävention bei der Drogenberatung Kontakt-Rat-Hilfe: „Klare Absprachen treffen.“

Dietmar Lufen kennt die Bilder: Jugendliche, die während des Karnevals betrunken in einer Ecke lagen und sogar mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Der Suchtberater hält Alkohol bei jungen Menschen unter 16 Jahren generell für bedenklich und bei unter 14-Jährigen sogar für sehr gefährlich. „Bei Kindern und Jugendlichen richtet Alkohol viel schneller Schäden an und macht auch schneller abhängig als bei Erwachsenen“, betont Lufen.

Deshalb hat die Drogenberatung auch in diesem Jahr wieder Eltern an mehreren Schulen zu Informationsabenden eingeladen. Unter dem Motto „Damit Ihr Kind nicht nur die tollen Tage ohne Notarzt übersteht“ empfahlen die Suchtberater, verbindliche Absprachen zu treffen und den Heranwachsenden zu vermitteln, was erlaubt ist und wo die Grenzen liegen.

Das Problem des Alkoholmissbrauchs von Heranwachsenden habe sich in den vergangenen Jahren verschärft, hat Hans-Josef Kampe, Vorsitzender der Drogenberatung Kontakt-Rat-Hilfe, beobachtet. Auch außerhalb der Karnevalszeit verabredeten sich Kinder und Jugendliche spontan über soziale Netzwerke, „um Alkohol in unvorstellbaren Mengen zu konsumieren, sprich: zu saufen.“ Kampe empfiehlt den Erwachsenen, ihre eigenen Trinkgewohnheiten zu überprüfen: „Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder“, sagt er.

Die Experten der Drogenberatung wissen, dass die Pubertät eine Phase des Experimentierens und damit eine schwierige Zeit für viele Eltern ist. Deshalb bieten sie einen Elternkurs unter dem Titel „Hilfe, mein Kind pubertiert“ an. An sieben Abenden lernen Eltern, wie sie mit ihren Töchtern und Söhnen über Alkohol und Drogen sprechen und zuverlässige Absprachen aushandeln können, wie sie Entwicklungsprozesse unterstützen, wo sie Freiheiten gewähren sollten und Grenzen setzen müssen. Besonders berücksichtigt wird dabei der angemessene Umgang mit den „Neuen Medien“.

Der Kurs wird im zweiten Halbjahr 2015 stattfinden. Er ist kostenpflichtig (45 Euro pro Person).

Durch die Suchtberatung geschulte externe Referenten leiten die Abende. Interessierte Eltern können sich voranmelden unter Ruf 02162/ 95110. Davon unabhängig steht die Drogenberatung allen Familien, in denen der Konsum von Suchtmitteln problematisch ist, mit individueller Beratung und weiteren Gruppenangeboten zur Verfügung.

Kontakt: Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe, Kreuzherrenstraße 19, Viersen, Ruf 02162/ 95110, zentrale@krh-online.de, Internet: www.krh-online.de

(Report Anzeigenblatt)